19 Jahre, 4 Monate und 7 Tage – so jung hat noch keiner auf dem Tennis-Thron Platz genommen. Bis heute. Mit dem Sieg gegen Casper Ruud im Final der US Open darf sich Carlos Alcaraz Grand-Slam-Champion sowie neue und jüngste Weltnummer 1 der Geschichte nennen.
«Es ist verrückt. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mit 19 Jahren schaffen würde», sagt Alcaraz nach der Partie. «Es ist alles so schnell passiert.»
Innerhalb von nicht einmal zwei Jahren hat er die Tennis-Welt erobert. Ende 2020 die Weltnummer 141, gewinnt er im Jahr darauf sein erstes Turnier auf ATP-Stufe und klettert auf Platz 32. Vier weitere Turniersiege später – darunter die Masters in Miami und Madrid –, erlebt er in New York den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere.
«Es ist unglaublich»
«Ich habe davon geträumt, seit ich ein Kind war. Diese Trophäe in die Höhe zu stemmen, ist wunderbar», so Alcaraz. «Es ist unglaublich, eine Spur in der Geschichte zu hinterlassen.»
Auch Ruud hätte Geschichte schreiben und als erster Norweger Nummer 1 werden können. Die Enttäuschung ist zwar gross, so schlecht sei es aber auch nicht, nun die Nummer 2 zu sein. «Ich hoffe, dass ich nicht wieder gegen einen Spanier spielen werde, wenn ich einen weiteren Final erreiche», sagt Ruud und beweist Humor. Nach Paris gegen Rafael Nadal hat er erneut gegen einen Spanier den Major-Titel verpasst.
Dass Alcaraz nun wieder mit den grossen Drei Roger Federer, Novak Djokovic und seinem Landsmann Nadal verglichen wird, liegt nahe. Er nimmts locker: «Ich will mich nicht mit ihnen vergleichen, ich bewundere sie.»
Nadal gratuliert als einer der ersten
Explizit auf Nadal angesprochen, der mit 22 Grand-Slam-Titeln Rekordsieger ist, erwidert Alcaraz mit einem Lachen: «Ich habe einen, er hat 22. Ich stehe in der Schlange.»
Sein Triumph ist Nadal jedenfalls nicht entgangen. Auf Twitter gehört er zu den ersten Gratulanten: «Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Grand Slam und zur Nummer 1, dem Höhepunkt deiner ersten grossartigen Saison. Ich bin sicher, dass es noch viele weitere geben wird!»
Auch weitere Landsmänner gratulieren. MotoGP-Fahrer Marc Marquez bezeichnet ihn als «Tier» und der ehemalige Fussballtorhüter Iker Casillas schreibt von einem Wunder und hofft, dass dieser Triumph der erste von vielen ist. (bir)