Ein junger spanischer Senkrechtstarter auf dem Tennis-Olymp: In einem epischen Final hat der 19-jährige Carlos Alcaraz am Sonntag mit den US Open seinen ersten Grand-Slam-Titel errungen. Alcaraz triumphierte in vier packenden Sätzen über den Norweger Casper Ruud (23).
Das Finale in New York markiert zugleich einen Generationenwechsel im Tennis. Mit dem Sieg übernimmt der Spanier auch die Spitze der Weltrangliste – als jüngste Nummer eins der Geschichte. Ruud ist die neue Weltnummer zwei. Die Newcomer treten in die Fussstapfen der alternden Tennisstars Roger Federer (41), Novak Djokovic (35) und Rafael Nadal (36).
Jüngste Nummer eins der Geschichte
Mit seinen 19 Jahren ist das spanische Wunderkind Alcaraz nicht nur frisch gebackener Major-Champion, sondern auch die jüngste Nummer eins in der Geschichte der Weltrangliste, die bis 1973 zurückreicht. Vor einem Jahr war Alcaraz noch die Nummer 55, ehe er an den US Open mit dem Viertelfinal-Einzug ein erstes Mal für grosse Schlagzeilen sorgte. Nun ist er in Rekordzeit ganz oben angelangt – und könnte da für lange Zeit bleiben.
Bislang war der Australier Lleyton Hewitt mit 20 Jahren und neun Monaten die jüngste Nummer eins der Welt in der Historie des ATP-Rankings. Alcaraz ist zudem nach Pete Sampras 1990 der zweite Teenager seit Einführung des Profitennis 1968, der die US Open gewinnen kann und der jüngste Titelträger bei Grand-Slam-Turnieren seit dem Triumph seines Landsmanns Rafael Nadal 2005 in Paris.
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Zweite Grand-Slam-Finalschlappe gegen einen Spanier
Der Spanier schlug den Norweger Ruud 6:4, 2:6, 7:6 (7:1), 6:3. Mit mehr als 23 Stunden auf dem Platz in New York stellte Alcaraz zudem einen Rekord für die längste Zeit auf, die ein Spieler bei einem Grand-Slam-Turnier je für den Sieg brauchte.
Ruud, der bereits bei den French Open im Final gestanden hatte, verpasste die Chance, als erster Norweger einen Major-Titel zu gewinnen und die Führung in der Weltrangliste zu erobern. Beim Stand von 6:5 kam Ruud bei Aufschlag von Alcaraz im 2. Satz noch zu zwei Satzbällen – die der Spanier spektakulär abwehrte. Er kämpfte sich ins Tiebreak und gewann dieses mit 7:1 deutlich.
Darauf konnte der Norweger, der nach den French Open (gegen Nadal) auch seinen zweiten Grand-Slam-Final gegen einen Spanier verlor, nicht mehr reagieren. Beim zweiten Matchball war sein Kampf nach 3:21 Stunden vorbei. (kes/SDA/AFP)