Erst der Wirbel um seine WC-Besuche, dann das frühe Out gegen Tennis-Youngster Carlos Alcaraz: Weltnummer 3 Stefanos Tsitsipas erlebt US Open zum Vergessen.
Nachdem der Grieche nach den langen WC-Pausen gegen Andy Murray und Adrian Mannarino heftig angefeindet wurde, wehte ihm auch im Spiel der 3. Runde ein eisiger Wind entgegen. Als er sich nach verlorenem ersten Satz auf dem Court am Fuss behandeln lässt, wird er von der Menge in New York ausgebuht.
Die Folge des neu erworbenen Rufes, ein Zeitschinder zu sein. Selbst Eurosport-Experte und Tennis-Legende Boris Becker sagt als Kommentator: «Ich will ihm ja nichts unterstellen. Aber nach dem verlorenen Satz habe ich das erwartet.»
Diesmal beeilt sich Tsitsipas beim WC-Joker
Doch es geht noch weiter. Nach dem verlorenen 3. Satz gibts wieder laute Buh-Rufe und Pfiffe. Der Grund: Tsitsipas zieht seinen WC-Joker. Doch die letzten Tage zeigen Wirkung, denn diesmal beeilt sich der 23-Jährige. Tsitsipas schnappt sich seine Kleider, joggt unter den lärmenden erbosten Fans in die Katakomben und nach dreieinhalb Minuten frisch gekleidet auch wieder zurück.
Doch alles hilft nichts. Tsitsipas rettet sich zwar in den fünften Satz, zieht dort aber gegen den 18-Jährigen den Kürzeren. «Ohne das Publikum hätte ich das Match nicht gewinnen können», sagt Alcaraz. Tsitsipas ist ein Stück weit also auch ein Opfer seiner WC-Vorgeschichte.
Djokovic fordert Regeländerung
Der WC-Wirbel in New York ist nach wie vor riesig, zumal diese Nacht Frances Tiafoe bei seinem Fünfsatz-Erfolg gegen Andrei Rublew ebenfalls 8 Minuten in den Katakomben verschwand. Alle Stars geben ihre Meinung zum Thema ab, auch Weltnummer 1 Novak Djokovic.
Er verstehe beide Seiten, doch es müsse eine Lösung her. «Wir brauchen ein Limit. Tsitsipas hat keine Regeln gebrochen», so Djokovic. Aber man müsse festlegen, wie viele Minuten eine Toilettenpause dauern dürfe. Seine Forderung: «Es muss eine Uhr eingeschaltet werden und der Countdown beginnt, sobald der Spieler den Court verlässt.» Er verstehe nicht, warum die Regel aktuell so vage sei.
Möglich also, dass der ganze Tsitsipas-Wirbel noch Folgen im Regelbuch haben wird. (sme)