Ihre Rivalität ist einmalig. Roger Federer und Rafael Nadal begegneten sich auf dem Court nicht weniger als 40 Mal. Darunter sind epische Schlachten wie im Wimbledon-Final 2008 oder in jenem der Australian Open 2017. Doch die beiden 20-fachen Grand-Slam-Sieger duellierten sich weit über den Court hinaus. Das offenbart nun Nadals Manager Carlos Costa.
Doch anders als (zu) oft auf dem Platz (Nadal führt 24:16 im Head-to-Head) hatte hier Federer die Nase vorn. Rückblende: 2006 teilen sich die beiden die Grand-Slam-Siege unter sich auf. Federer und Nadal sind die grossen Stars, dominieren das Tennis nach Belieben. Und just in dem Moment ist Rasur-Gigant «Gillette» auf der Suche nach neuen Gesichtern – neben Superstar und Golf-Ikone Tiger Woods.
Federer und Nadal hätten sich damals ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Platz neben Tiger geliefert, erklärt Costa gemäss dem «Dartmouth Alumni Magazine». Doch mit einem einfachen Trick im Final der US Open 2006 schafft es Federer, die Nase vorne zu haben.
«Brillantes Manöver» mit Tiger Woods
«Sie haben Tiger Woods in die Box von Roger Federer gebracht», so Costa. «Ein brillantes Manöver.»
Er hat in Federer-Agent Tony Godsick seinen Meister gefunden. «Ich glaube, in unserer Branche gibt es zwei Arten von Typen. Diejenigen, die klein denken und diejenigen, die gross denken. Und Tony ist einer von denen, die gross denken und nie ein ‹Nein› als Antwort akzeptieren.»
Vertrag war zwei Millionen im Jahr wert
Woods hat also den Viersatz-Sieg von Federer gegen Andy Roddick in Rogers Box verfolgt. Der Gillette-Deal wurde dann im Jahr 2007 eingetütet und bis 2015 wandelte Federer stets frisch rasiert über die Courts als grosse Gillette-Werbefigur neben Woods und Fussball-Ass Thierry Henry. Der Vertrag mit dem US-Konzern war gemäss «Forbes» zwei Millionen US-Dollar pro Jahr wert. Der Woods-Trick machte Federer also locker 16 Millionen reicher.
Godsick sagt zwar, der Besuch damals sei eher Zufall gewesen. Doch so oder so ist Federer voll des Lobes. «Er denkt immer über den Tellerrand hinaus», sagt er über Godsick. «Er schaut immer auf das Beste für seine Klienten – Erfolg auf und neben dem Court. Er arbeitet rund um die Uhr, damit alle gut repräsentiert sind.»
Federer mehr als doppelt so vermögend wie Nadal
Das die Zusammenarbeit passt, ist eh längst klar. Godsick und Federer gründeten sogar die Agentur «Team 8». Und erreichten zusammen, dass der Baselbieter im Jahr 2020 über 100 Millionen verdiente und erstmals der bestverdienende Sportler der Welt war. Sein Reinvermögen wird auf 450 Millionen US-Dollar geschätzt.
Und Nadal? Der muss auch nicht darben trotz der Pleite im Gillette-Rennen. Mit gut 40 Millionen war der Spanier 2020 auf Rang 72 in der Rangliste. Sein Vermögen wird auf 200 Millionen Dollar geschätzt.