Erstmals seit 2004 finden die French Open ohne ihren Rekordsieger (14 Titel) Rafael Nadal (36) statt. Mitte Mai verkündete der Spanier, dass er in nächster Zeit nicht zum Racket greifen wird.
Trotz Abwesenheit ist Nadal Thema in Paris. Auch Novak Djokovic (36) spricht bei einer Pressekonferenz über den Sandkönig. Es sei ein grosser Verlust, dass er nicht hier sei, meint der Serbe. Er sieht aber auch, dass sich so die Titel-Chance anderer Spieler erhöht.
Jagd nach dem nächsten Rekord
«Wenn ich ehrlich bin, vermisse ich ihn nicht. Ich mag es nicht, Nadal im Tableau zu sehen», fügt er scherzend an. Er habe es nur zweimal geschafft, Nadal in Paris zu besiegen, «aber ich musste mein ganzes Herz auf dem Platz lassen, um das zu erreichen.» Insgesamt standen sich die beiden 22-fachen Grand-Slam-Champions in Paris zehnmal gegenüber.
Mehr Tennis
Nun hat Djokovic die Chance, mit seinem dritten Triumph nach 2016 und 2021 alleiniger Rekordhalter in Sachen Major-Titel zu werden. «Es ist kein Geheimnis, dass das einer der Hauptgründe ist, weshalb ich noch Tennis spiele», meint er. «Weil ich noch mehr Rekorde brechen und weiter Tennisgeschichte schreiben will.»
Alcaraz als Topfavorit
In der Favoritenrolle sieht sich Djokovic nicht. Nach seinem Sieg bei den Australian Open im Januar konnte er kein weiteres Turnier gewinnen, scheiterte zuletzt im Rom-Viertelfinal. «Für mich ist Carlos Alcaraz der Topfavorit, weil er die Nummer 1 der Welt ist.» Daneben nennt er Stefanos Tsitsipas, Holger Rune oder Daniil Medwedew als Sieganwärter, aber «ich hoffe, dass es am Ende ich sein werde.»
Jeder Triumph könnte Djokovics letzter sein. Denn Nadals Aussage, dass er wohl nur noch nächstes Jahr spielen wird, hat ihn zum Nachdenken angeregt. «Als er angekündigt hat, dass es seine letzte Saison sein würde, fühlte sich das für mich an, als würde ein Teil von mir mit ihm gehen», verrät Djokovic. «Es war für mich immer ein Antrieb, mich mit ihm zu messen und zu sehen, wer mehr erreichen würde.»
Er habe sich nun gefragt, wie lange er noch spielen werde. «Aber keine Sorge, heute habe ich dazu noch nichts zu sagen», beruhigt er seine Fans. Der Fokus gilt nun Paris und seinem ersten Gegner, dem Amerikaner Aleksander Kovacevic (24, ATP 114). (bir)