«Ich bin schliesslich kein Roboter»
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Brisante Aussage im TV:Djokovic denkt laut über US-Open-Verzicht nach

Djokovic erklärt seine wirren Auftritte
«Ich bin halt kein Roboter»

Viele Tennisspieler zeigten sich während der Corona-Pause mit lustigen Videos auf den Sozialen Medien. Novak Djokovic nicht. Die Weltnummer 1 im Tennis polarisierte die Szene mit provokanten Aussagen und Auftritten und erklärt sich jetzt.
Publiziert: 14.06.2020 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2020 um 11:41 Uhr
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Djokovic während der Adria Tour, der von ihm initiierten Charity Exhibition, am 13. Juni, im Duell gegen Viktor Troicki.
Foto: Getty Images

Novak Djokovic ist ein begnadeter Tennisspieler. In diesem Punkt sind sich alle einig. Doch neben dem Platz hat er in den vergangenen Wochen mit einigen Aussagen zu brisanten Themen für Aufsehen und Unverständis gesorgt. Es gab viele Reaktionen und zum Teil harsche Kritik am 17-fachen Grand-Slam-Turniersieger. Nun gesteht der Serbe im Podcast «Wish & Go» Fehler ein. «Manchmal sage ich Dinge und wenn ich danach darüber nachdenke, wird mir klar, dass ich sie nicht so hätte formulieren sollen, wie ich es getan habe». Seine Reaktion ist grossartig wie seine Athletik auf dem Platz: «Ich bin ein Mensch und habe keine Probleme damit, zuzugeben, wenn ich falsch liege. Ich bin halt kein Roboter und kann mein Leben nicht in einer Blase verbringen, so bin ich nicht.»

Gefährliche Gratwanderung

Da war sein unmissverständliches Nein zu einer möglichen Corona-Impfung – «Ich möchte nicht, dass mich jemand zwingt, einen Impfstoff einzunehmen, um reisen zu können» – welches sogar sein Tennis-Rivale Rafa Nadal auf die Palme brachte und das den serbischen Virologen Predrag Kon, Mitglied des nationalen Krisenstabs, zu dieser Antwort nötigte: «Ich wünschte mir, ich hätte die Gelegenheit gehabt, Djokovic die Bedeutung und den immensen Beitrag von Impfungen für die Gesundheit der Bevölkerung zu erklären.»

Oder da gab es Novaks harsche Kritik an den US Open. Er kritisierte das Corona-Konzept der US-Veranstalter und liess durchblicken, nicht am Turnier teilnehmen zu wollen, falls es denn stattfinden sollte. Das wiederum stösst anderen sauer auf. Die US-Spielerin Danielle Collins hielt dem Superstar entgegen: «Es ist eine riesige Möglichkeit für die Profis, wieder etwas Geld zu verdienen. Und dann kommt der Weltranglistenerste und sagt, dass es zu schwierig ist, nur eine Person mitzubringen und nicht seine ganze Entourage». Und setzte noch einen drauf: «Es wäre wirklich schön, wenn der beste Spieler der Welt diese Möglichkeit unterstützen und das Ganze nicht für Sportler und Fans zerstören würde.»

«Lasse mir meine Meinung nicht verbieten»

Djokovic setzte sich auch dem Unmut aus, weil er sich offensichtlich selber nicht streng an die Corona-Regeln hält. Bei einem Fussballspiel im Rahmen der von ihm initiierten Adria Tourder zeigte er sich mit einigen Profi-Kollegen wie Alexander Zverev und Dominic Thiem und pfiff dabei auf das Abstandhalten. Die Tennis-Stars umarmten sich nach Toren klatschen sich ab. Verstörende Bilder.

Immerhin kommt jetzt eine Antwort und Selbstkritik. Doch verbiegen möchte sich der Serbe nicht, auch wenn er betont, dass ihm Werte wie «Gleichberechtigung, Fairness und Respekt» wichtig seien. Seine Meinung will er sich auch zukünftigt nicht verbieten lassen. «Ich habe meine Sicht der Dinge dargelegt, weil ich das Recht dazu habe und mich verantwortlich fühle, Themen anzusprechen, die die Tenniswelt betreffen.» (red)

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