Serbe kritisiert US-Open-Pläne
Evans kann Djokovic nicht verstehen

Für Novak Djokovic (33) sind die geplanten Massnahmen für die US Open zu extrem. Dafür erntet er Unverständnis von Dan Evans (30). Der Brite fordert mehr Zusammenhalt unter den Spielern.
Publiziert: 09.06.2020 um 10:47 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2020 um 11:56 Uhr
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Dan Evans kritisiert Novak Djokovic für seine Haltung gegenüber den Regeln für die US Open.
Foto: AFP

Die Durchführung der US Open 2020 steht nach wie vor in den Sternen. Sollten anfangs September die Filzbälle in Flushing Meadows übers Netz flitzen, dann nur mit Corona-bedingten Einschränkungen. Diese passen der Weltnummer 1 Novak Djokovic (33) gar nicht. «Die Regeln, die wir akzeptieren müssten, um dort überhaupt zu spielen, sind extrem», meint er im serbischen Fernsehen.

Vorgesehen ist etwa, dass die Spieler keinen Zugang nach Manhattan hätten, sondern in Hotels am Flughafen untergebracht würden. Zudem dürften sie nur eine Person aufs Turniergelände mitbringen. Besonders diese Massnahme widerstrebt dem Serben: «Das ist wirklich unmöglich. Ich meine, du brauchst einen Coach, einen Fitnesstrainer und einen Physiotherapeuten.»

Evans fordert ein Geben und Nehmen unter den Profis

Einer, der Djokovics Haltung nicht verstehen kann, ist Dan Evans. Die aktuelle Weltnummer 28 meint gegenüber der «BBC»: «Ich glaube, nur jemanden vom Team dabei haben zu können, ist keine grosse Sache.» Der 30-Jährige fügt weiter an, dass ein Grossteil der Spieler sowieso nur mit einem Coach an die Turniere reise. «Ich denke, Djokovics Argument ist für den Rest nicht wirklich gültig – abgesehen von den echten Top-Spielern.»

Der Brite ist der Meinung, unter den Profis müsse es ein Geben und Nehmen sein. Besonders für die schlechter klassierten Spieler sei die Durchführung der US Open wichtig. «Es ist grossartig, was die ATP mit dem Hilfsfonds gemacht hat. Aber für die Spieler gibt es nichts Besseres als das Preisgeld bei Grand-Slam-Turnieren.» Er fordert nicht nur von Djokovic Unterstützung, sondern auch von Rafael Nadal (34). Denn die spanische Weltnummer 2 hat zuletzt ebenfalls Bedenken bezüglich der Durchführung der US Open geäussert. «Novak und Rafa sollten sich bemühen, den schlechter klassierten Spielern zu helfen, damit auch sie gut bezahlt werden.»

Natürlich ist sich auch Evans bewusst, dass die Sicherheit oberste Priorität hat. «Es geht hier offensichtlich nicht nur ums Geld, sondern auch um die Gesundheit. Aber wenn es sicher ist, glaube ich nicht, dass nur ein erlaubter Trainer Grund genug ist, nicht an einem Turnier teilzunehmen.»

Zumindest für die Spieler aus den hinteren Regionen der Weltrangliste dürfte dies zutreffen. (bir)

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