Schon vor Tagen polterte Novak Djokovic gegen die Organisatoren der US Open und ihre coronabedingten Sicherheitsmassnahmen. Vorschriften wie nur ein Betreuer pro Spieler oder Hotels in der Nähe des Flughafens anstatt in Manhattan stossen der Weltnummer 1 sauer auf. «Die Regeln, die wir akzeptieren müssten, um dort überhaupt zu spielen, sind extrem», meinte er.
Während ihm der Brite Dan Evans (30, ATP 28) öffentlich Paroli bietet, scheint der Serbe in persönlichen Gesprächen auf mehr Zustimmung zu stossen. «Die meisten Spieler, mit denen ich gesprochen habe, haben sich ziemlich negativ dazu geäussert, ob sie nach New York reisen wollen», erzählt er in einem Interview mit dem serbischen Sender «RTS».
Lieber Paris als New York
Und setzt gleich noch einen obendrauf! «Momentan sieht es so aus, als würde ich die Saison Anfang September auf Sand fortsetzen», denkt Djokovic darüber nach, die US Open (31. August bis 13. September) auszulassen und stattdessen bei den in den Herbst verschobenen French Open (20. September bis 4. Oktober) anzutreten.
Und das obwohl er auf Hartplatz erfolgreicher ist als auf der roten Asche. Elf seiner 17 Grand-Slam-Titel hat er auf dieser Unterlage gewonnen, dreimal triumphierte er bei den US Open (2011, 2015 und 2018). Die French Open konnte er nur 2016 gewinnen. Doch nun erscheinen ihm die Bedingungen zu extrem, um in diesem Jahr in Flushing Meadows den vierten Titel anzustreben: «Ich denke nicht, dass dies vertretbar ist.»
Ob die US Open 2020 allerdings überhaupt stattfinden, entscheidet sich wohl nächsten Montag. Dann informieren die Tennis-Bosse darüber, wie es mit der Profi-Tour, die noch bis Ende Juli pausiert, weitergeht.
Klar ist aber jetzt schon, dass mindestens ein grosser Name auf der Setzliste fehlen wird. Roger Federer (38, ATP 4) hat am Mittwochmorgen via Social Media mitgeteilt, dass er nach einem erneuten Eingriff an seinem rechten Knie die Saison vorzeitig beendet und erst 2021 auf die Tennis-Bühne zurückkehrt. (bir)