Die Leere ist Novak Djokovic unmittelbar nach dem letzten Punkt im Arthur Ashe Stadium anzusehen. Der Serbe wirkt ausgelaugt und irgendwie auch desillusioniert. Soeben hat er gegen den Australier Alexei Popyrin in vier Sätzen verloren und ist bei den US Open völlig überraschend schon in der dritten Runde rausgeflogen.
Dabei war die Zielvorgabe zu Beginn des Turniers klar: Nach dem so ersehnten Olympiasieg in Paris wollte Djokovic in New York unbedingt seinen insgesamt 25. Grand-Slam-Titel folgen lassen. Es wäre der fünfte Triumph beim US-Turnier gewesen, womit er mit Roger Federer gleichgezogen wäre. Doch der Traum endete in der Nacht auf Samstag jäh.
Für Djokovic gehts jetzt noch um viel
Es ist damit die erste Saison seit 2017, in der Djokovic ohne Grand-Slam-Titel bleibt. Damals hatte er wegen gesundheitlicher Probleme nur drei der grossen vier Turniere gespielt und die US Open verpasst. Die letzte erfolglose volle Saison, in der Djokovic auf Grand-Slam-Ebene überall angetreten war, geht gar ins Jahr 2010 zurück, was ebenfalls zeigt, welch unglaubliche Konstanz der Rekordmann – abgesehen von zwischenzeitlichen Verletzungsproblemen – bislang an den Tag gelegt hat.
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Das frühe Out von Djokovic ist auch das Ende einer legendären Ära: Erstmals seit 2002 gibt es ein Jahr ohne einen einzigen Grand-Slam-Titel von Roger Federer, Rafael Nadal oder eben Djokovic. Die vielzitierte Wachablösung, seit Jahren ein Thema, wird 2024 Tatsache. Denn Djokovic, aktuell noch Weltnummer zwei, wird im Ranking ebenfalls ein paar Ränge zurückfallen. Und auch für die ATP-Finals Ende Saison muss er sich im Herbst noch strecken, um sein Plätzchen nicht doch noch zu verlieren.
Sinner ist Titelfavorit
Weil vor dem «Djoker» auch schon der Spanier Carlos Alcaraz (21) überraschend früh im Turnier gescheitert war, ist der topgesetzte Italiener Jannik Sinner (23) der Favorit auf den US-Open-Titel.
Ebenfalls noch Hoffnung auf seinen ersten Grand-Slam-Titel überhaupt macht sich der Deutsche Alexander Zverev. Der 27-Jährige rang in einem spektakulären Duell den Argentinier Tomás Martin Etcheverry mit 5:7, 7:5, 6:1, 6:3 nieder. Die Partie war erst um 2.35 Uhr Ortszeit zu Ende.