Hier braucht Azarenka sofortige medizinische Betreuung
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Atemnot Down Under:Hier braucht Azarenka sofortige medizinische Betreuung

Der TV-Nachtvogel ist dabei
Bencic muss aufwachen – Atemnot-Drama um Azarenka

Die zweite TV-Nacht aus Melbourne. Belinda Bencic würgte sich weiter, Jil Teichmann war chancenlos – und Henri Laaksonen enttäuschte. Die Sensation gelang um 04.27 Uhr der US-Milliardärs-Tochter Pegula – sie warf die als Nummer 12 gesetzte Weissrussin Azarenka raus!
Publiziert: 09.02.2021 um 07:57 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2021 um 11:49 Uhr
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Der TV-Nachtvogel findet keine Freude am ersten Auftritt von Belinda Bencic.
Foto: keystone-sda.ch
Roger Benoit

Um 01.10 Uhr ging es los. Auf Eurosport tat sich die letztjährige Finalistin Garbine Mugureza (27) gegen die Russin Margarita Gasparyan (26) nur den ersten Satz schwer (6:4). Dann hatte die Lucky Loserin keine Kraft mehr gegen die zweifache Grand-Slam-Siegerin aus Spanien – 0:6. Nach knapp 80 Minuten.

Siegerin 2020 weiter…

Um 02.20 Uhr war auch die sensationelle Melbourne-Siegerin von 2020 weiter: Die Amerikanerin Sofia Kenin (als Nummer 4 gesetzt) liess die australische Wildcard Maddison Inglis 7:5, 6:4 wenigstens mitspielen. Was die wenigen Fans auf den meist leeren Tribünen zu schätzen wussten.

147 glanzlose Minuten

Gleichzeitig warteten die Bencic-Fans bei SRF 2 auf den ersten Auftritt der Flawilerin. Das Leiden und Hoffen mit der gesetzten Nummer 11 dauerte unheimliche zwei Stunden und 27 Minuten – 6:3, 4:6, 6:1. Ein Spiel und ein Kommentar von Stephan Liniger, die den Nachtvogel fast einschliefen liessen.

Wenigstens zog der Reporter das richtige Fazit: «Das war kein hochstehendes Spiel. Aber manchmal kann ein solches Gewürge auch für die späteren Spiele helfen. Viele Punkte machte Bencic dank der gütigen Mithilfe von Lauren Davis.»

Doppeltes Geschenk-Festival

Die 27-jährige Amerikanerin, 18 Zentimeter kleiner als Bencic (1,75 m) und nur die WTA-Nummer 80, nahm aber auch die Geschenke der Schweizerin (unheimliche 47 Eigenfehler und 12 Doppelfehler) dankend an.

Die zähe Amerikanerin, der bei entscheidenden Punkten zu oft das Händchen zitterte, blieb auf 45 Fehlern sitzen.

Neue SRF-Stimme kein Hit

Liniger war von seiner Aufgabe völlig überfordert: «Das ist ein ganz wichtiges Game, behaupte ich mal. Das war jetzt der Kopf – auch eine Behauptung meinerseits. Das kann nicht gutgehen, wenn sich Belinda so aufregt. Das hatte ich nicht für möglich gehalten. Aus Schweizer Sicht ist es völlig egal, wie auch dieser Punkt zustande kam.»

Nun, am Ende hiess es 6:3, 4:6, 6:1 für die Ostschweizerin, die in der zweiten Runde auf die Russin Swetlana Kusnezowa trifft – 6:2, 6:2 gegen die Tschechin Barbora Strycova.

Das Drama der Nacht

Während des Bencic-Spiels spielte sich auf einem anderen Platz das Drama der Nacht ab. Viktoria Azarenka (31), Siegerin 2012 und 2013), führte im ersten Satz 5:2 und liess sich diesen dann noch von der wirbligen Amerikanerin Jessica Pegula (26) aus den Händen reissen – 5:7. Im zweiten Satz fiel die Favoritin völlig aus dem Tritt, griff sich immer an den Hals und beim Stand von 2:4 nahm sie wegen Atemnot sogar ein Medical Timeout. Ihr Spiel wurde nicht besser und die Amerikanerin brachte die Sensation mit 7:5, 6:4 über die Distanz.

Pegulas Vater ist Milliardär

Ihr Papa Terrence Pegula ist übrigens mit geschätzten 4 Milliarden Dollar Vermögen die Nummer 452 auf der Liste der reichsten Menschen der Welt. Der 69-Jährige besitzt neben mehreren Öl- und Gas-Unternehmen auch das NFL-Team Buffalo Bills und die NHL-Franchise Buffalo Sabres. Nächste Gegnerin von Tochter Pegula ist Samantha Stosur (36). Die US-Open-Siegerin von 2011 benötigt inzwischen eine Wildcard, um an ihrem Heim-Grand-Slam teilzunehmen.

Coco (16) gab Jil Lehrstunde

Um 04.10 Uhr dann der zweite SRF-Auftritt. Und zum Damen-Spiel zwischen der Schweizerin Jil Teichmann (23) und der um sieben Jahre jüngeren Amerikanerin Coco Gauff gab es eine Überraschung: Es meldete sich das altbewährte Plauderduo Stefan Bürer und Heinz Günthardt live aus Zürich.

Da hatte Belinda Bencic wohl Glück, dass sie nicht in die tennistechnischen Krallen von Bürer und Günthardt geriet. Auch mit der tapferen Teichmann gingen sie während den 56 Minuten oft hart ins Gericht – 3:6, 2:6.

Aber die letztjährige Viertelfinalistin, jetzt nicht einmal gesetzt, war einfach zu stark und zu schnell – aber über 60'000 Euro sollten Teichmann für die Lehrstunde etwas trösten.

Nadal musste arbeiten…

Um 05.20 Uhr dann der erste Auftritt von Rafael Nadal (34), der vor einem Jahr hier im Viertelfinal an Dominic Thiem scheiterte. Gegen Laslo Djere, die Nummer fünf in Serbien, zeigte der Spanier ein solides Spiel, musste aber oft beissen und siegte in drei Sätzen – 6:3, 6:4, 6:1. Von den Rückenbeschwerden der letzten Tage scheint er sich bestens erholt zu haben.

… und Laaksonen ohne Feuer

Um 05.40 Uhr sahen wir dann auch noch den vierten Schweizer Teilnehmer bei den Australian Open: Henri Laaksonen (28), der durch die Qualifikation kam, tat sich gegen den Italiener Salvatore Caruso (28) schwer, flog um 7.20 Uhr mit 2:6, 4:6, 3:6 raus. Und der gebürtige Finne aus Zürich zeigte kaum Emotionen.

Bürer/Günthardt zogen schon vorher Bilanz: «Mit dieser Leistung wäre Henri in Dubai nicht durch die Qualifikation gekommen! Liebe Tennis-Feinschmecker, das war kein Menü für Euch. Wir müssen uns fragen, war Laaksonen bereit für dieses Spiel?»

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