Die Schweizer Equipe macht in Sevilla keinen Hehl daraus, dass sie auch an den diesjährigen Finals des Billie-Jean-King-Cups Grosses vorhat. «Klar, wir wollen wieder den Titel», sagt Captain Heinz Günthardt (64). Und die formstarke Viktorija Golubic (31) meint: «Wir haben genügend oft bewiesen, dass wir über uns hinauswachsen können.»
2021 standen die Schweizerinnen im Final, 2022 folgte dann endlich der erste Sieg beim BJK-Cup, der bis 2020 noch Fed Cup hiess und das Pendant zum Davis Cup der Männer darstellt. Die Leidenschaft, welche die Schweizerinnen in beiden Jahren an den Tag legten, hat Tennis-Legende und Turnier-Namensgeberin Billie Jean King (79) tief beeindruckt. Das erklärte sie im Rahmen einer Medienrunde vor den Finals in Andalusien.
«Wie sich die Schweizerinnen im ersten Jahr nach der Niederlage gegen Russland gesagt hatten: ‹Nächstes Jahr holen wir dieses Ding› – und sie es dann tatsächlich auch gemacht haben. Das war unglaublich, das werde ich nie vergessen», so die zwölffache Grand-Slam-Gewinnerin und Frauenrechte-Vorreiterin. «Man hat richtig gesehen, wie scharf sie auf diese Trophäe waren», schwärmt King: «Ihre Freude nach dem Sieg zu sehen, war so schön! Genau darum geht es.»
King glaubt, dass die Schweizerinnen mit dieser Passion und dem guten Teamgeist auch in diesem Jahr eine wichtige Rolle spielen könnten. In sportlicher Hinsicht stellt die Schweiz aber genauso eine Wundertüte dar wie ihre Gegner. Am Dienstag (16 Uhr) wartet zunächst Tschechien, das ohne French-Open-Finalistin Karolina Muchova (27) antritt. Am Donnerstag folgt das Duell mit den USA, die ohne US-Open-Siegerin Coco Gauff (19) und Weltnummer fünf Jessica Pegula (29) auskommen müssen.
Und die Schweizerinnen? Bei der schwangeren Teamleaderin Belinda Bencic (26) ist nach wie vor unklar, ob sie in Sevilla eingreift. Captain Günthardt muss seine Starterinnen erst bis Dienstagnachmittag, 15 Uhr, bekannt geben. Klar ist: Billie Jean King wird dann bestimmt auch ein Auge auf dem Schweizer Auftritt haben.