Schon während Wimbledon 2018 wurde auf der Tennis-Tour gemunkelt, dass da zwischen Belinda Bencic (26) und ihrem Fitnesscoach Martin Hromkovic (41) mehr sein könnte als nur ein professionelles Verhältnis. Und tatsächlich, ein halbes Jahr später liess die Ostschweizerin die Katze aus dem Sack. «Ja, wir sind ein Paar. Es kam etwas unerwartet, aber es ist eine ideale Situation», verriet die damals 21-Jährige lächelnd.
Nun, knapp fünf Jahre später, wagen Bencic und Hromkovic einen nächsten, grossen Schritt in ihrer Beziehung. Das erste gemeinsame Kind wartet. Die beiden haben am Freitagmorgen ein Foto gepostet, auf dem sie süsse, kleine Babyschuhe in die Kamera halten. Im «späteren Frühjahr 2024» soll der Nachwuchs da sein, verrät ihr Manager Marijn Bal. Danach beabsichtige Bencic, ihr Comeback zu geben, sobald sie sich körperlich in der Lage dazu fühlen werde.
Er beendete für sie seine Fussballerkarriere
Bencic und Hromkovic verbindet die Liebe zum Sport. Der durchtrainierte 1,92-Meter-Mann war als halbprofessioneller Fussballer aktiv. Zunächst in der zweiten slowakischen Liga, gegen Ende seiner Laufbahn dann in den unteren Ligen Österreichs. 2018 beendete er seine Karriere schliesslich für Bencic und seinen Job an der Empire Tennis Academy in Trnava. Mittlerweile verfügt der Slowake über ein Master-Diplom als Fitnesslehrer.
Mit Hromkovic an ihrer Seite schaffte es Bencic, den verletzungsbedingten Absturz auf Weltranglisten-Position 165 (vom Jahr 2017) rasch hinter sich zu lassen. Die Ostschweizerin mit slowakischen Wurzeln kehrte in die Top 10 zurück und hält sich seither konstant in der erweiterten Weltspitze (aktuell WTA 14). 2021 feierte sie in Tokio den Olympiasieg im Einzel sowie den Silbermedaillengewinn im Doppel.
In Tokio sagte Bencic damals: «Der Anteil von Martin an meinem Erfolg ist riesig. Er ist auch Sportler, er hat die gleiche Mentalität. Er versteht, wie ich mich in schwierigen Moment fühle. Er kann sich voll in meine Person versetzen.» Das Paar habe einen Weg gefunden, Berufliches und Privates zu trennen. Bratislava ist ihr gemeinsamer Rückzugsort.
Hromkovic hatte zu Beginn viel Potenzial bei der talentierten Tennisspielerin ausgemacht.«Als wir uns kennengelernt haben, waren ihre Bewegungen ein wenig schwerfällig», stellte er fest. Nach Cardio- und Krafttests arbeitete er an einem extra auf sie abgestimmten Schlaf-, Ernährungs- und Trainingsprogramm. Süsse Verführungen wie Cheesecake lagen «nur noch manchmal» drin. Bencic verlor an Gewicht und gewann gleichzeitig an Spritzigkeit. In Tokio gab sie zu Protokoll, dass sie derart hart trainieren würde, dass sich die Matches «fast wie Erholung» anfühlen würden.
«Ich bin sehr stolz auf sie»
«Es hilft, dass er so ein harter Kerl ist», sagt die auf dem Platz mitunter impulsive Bencic über ihren Partner. Er treibe sie mit seiner Autorität aus der Komfortzone. Das Paar setzt auf eine Mischung aus Vertrauen und Respekt. Mit Erfolg. «Ich bin sehr froh, dass sie mir vertraut – und ich bin sehr stolz auf sie», sagt Hromkovic.
Gleichwohl bleiben im Bencic-Lager beim Thema Hauptcoach Fragen zurück. Wer hat Platz im Team? Wer passt wirklich rein? Mit Partner Hromkovic sowie Vater Ivan, der lange auch ihr Trainer war, hat Bencic schon zwei meinungsstarke Personen im direkten Umfeld. Der anfänglich vielversprechende Versuch mit dem als sehr direkt geltenden Russen Dimitri Tursunow (40) scheiterte im Frühjahr jäh.
Bencic wechselte in den letzten Jahren oft den Trainer. Also den Mann, der für die Tennis-Inputs zuständig wäre. Aktuell wird sie vom Slowaken Matej Liptak (46) betreut. Ob die Kooperation fruchtet, ist bislang aber schwer zu beurteilen – zumal Bencic einen Grossteil der Saison verletzt ausfiel.
Fest steht: Die Konstante Hromkovic bleibt. Denn für Bencic ist klar: «Er fühlt mich viel besser als jeder andere.»