Das neue Leben des Ex-Tennis-Stars
Yannick Noah (61) ist jetzt Dorf-Chef in Afrika

Er ist der letzte Franzose, der ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte. Nun lebt die ehemalige Weltnummer 3, Yannick Noah (61), in Kamerun – und ist Chef eines Dorfes geworden.
Publiziert: 10.05.2022 um 20:34 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2022 um 17:40 Uhr
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Yannick Noah erzählt von seinem neuen Leben als Chef eines Dorfes in Kamerun.
Foto: Screenshot TF1

1983 war sein Jahr: Yannick Noah gewinnt als Franzose in Roland Garros und lässt die Sportwelt in unserem Nachbarland ausflippen.

Seither sind beinahe 40 Jahre ins Land gezogen. Und keinem Franzosen ist es je wieder gelungen, den Titel auf der legendären roten Asche zu holen.

Nicht nur deswegen wird Yannick Noah in Frankreich noch immer verehrt. Nach seinen Heldentaten auf dem Tennisplatz nämlich begeisterte Noah auch als Chansonnier das ganze Land, landete mit dem Chanson «Aux arbres citoyens» auf Platz 1 in den französischen Charts.

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Mittlerweile ist es etwas ruhiger geworden um den ehemaligen Tennisstar und Chansonnier. Nun aber sorgt ein Interview im französischen Fernsehen für Aufruhr. Darin nämlich erzählt Noah, dass er seit rund einem Jahr in Kamerun lebt, der Heimat seines Vaters Zacharie.

Zacharie, früher Fussballprofi in der Ligue 1, starb im Jahr 2017, kurz vor seinem 80. Geburtstag. Yannick Noah erzählt: «Die Tradition will es so, dass der Sohn, wenn der Vater stirbt, Chef des Dorfes wird. Ich bin nun also der Chef des Dorfes. Das sind ungefähr ein paar zehntausend Menschen.»

«Ich fühle mich hier sehr französisch»

Am 18. Mai wird Noah 62 Jahre alt. Sein neues Leben in Etoudi, einem Ort in der Nähe der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé, lebt der frühere Captain der französischen Davis-Cup-Mannschaft ein völlig neues Leben.

Die Rolle als «Häuptling» kommt ihm aber noch immer «etwas komisch» vor. Noah: «Ich fühle mich hier sehr französisch. Als ich dort ankam, musste ich mich zwangsläufig auf die Ratschläge der Ältesten verlassen. Tatsächlich ist es nun meine Aufgabe, auf jede erdenkliche Art und Weise den Menschen zu helfen. Natürlich kommen sie mit Problemen auf mich zu, es kommt auch zu Beschwerden. Es gibt zum Beispiel keine Gesundheitsversicherung. Das Leben dort ist teuer. Wenn man kein Geld hat, wird man dem Tod überlassen.» (wst)

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