Er ist ein Bad Boy, ein Typ, der fast mehr mit Skandalen auffällt, als mit starken Leistungen auf dem Court. Schon öfters hat Tennis-Profi Nick Krygios (27) sein Racket zertrümmert, sich mit dem Schiedsrichter lautstark angelegt – und er hat auch schon einen Stuhl auf den Platz geworfen. Seine Ausraster hat er einst damit erklärt, dass er mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Er habe «dunkle Gedanken über das Leben», sagte er im Februar.
Mit dem Newsportal «Nine» hat der Australier nun erneut über seine inneren Dämonen gesprochen. Er habe schwierige Zeiten hinter sich, erzählt Kyrgios. «Es war sehr ernst, es ging bis zur Selbstverletzung, das ist nicht in Ordnung.» Drogen und Alkohol hätten seinen Alltag bestimmt. «Ich habe das wirkliche Leben ausgeblendet. Ich habe viel Alkohol und Drogen konsumiert und das geriet ausser Kontrolle.»
Heute gibts noch Wein zum Abendessen
Es ging soweit, dass er jene Leute, die ihm nahe standen, weggestossen habe. «Ich habe mich ihnen nicht geöffnet», sagt Kyrgios.
Mittlerweile trinke er keinen Alkohol mehr, «höchstens mal ein Glas Wein zum Abendessen». Und er versucht, die Beziehung zu seiner Familie wieder herzustellen. Die Corona-Pandemie habe ihm dabei geholfen, wieder zum Leben zurückzufinden. Kyrgios: «Ich musste gesündere Gewohnheiten annehmen. Zum Beispiel eine gute Ernährung, ausreichend Schlaf, etwas mehr Training – das wars.»
Kyrgios ist aktuell die Nummer 75 der Welt. Zuletzt hat er in Houston im Halbfinal gegen den Amerikaner Reilly Opelka (24, ATP 17) verloren. Im Juni könnte er in Wimbledon aufschlagen. Es wird spekuliert, dass er zusammen mit Naomi Osaka (24) im Mixed-Doppel spielt. (mam)