Wie im hölzernen Himmel geht es in diesen Tagen auf den Tennisplätzen der ATP-Tour zu. Die Stars hacken ihre Rackets kurz und klein: US-Aufsteiger Jenson Brooksby knallt beim Masters in Miami seinen Schläger in die Ecke, der Balljunge kann gerade noch ausweichen.
Eine Woche davor ist es Aussie-Bad-Boy Nick Kyrgios, der in Indian Wells mit seinem Schläger das Gesicht eines Balljungen knapp verpasst, in Miami legt er mit einem Racketwurf und einer Schimpftirade nach. 35'000 Dollar Busse muss er dafür insgesamt hinblättern.
Und dann war da noch der krasseste Fall: Alexander Zverev. Der Deutsche nahm in Acapulco die Füsse des Stuhlschiedsrichters ins Visier, schlug mit dem Racket nach dem armen Mann. Eine Disqualifikation und 65'000 Dollar Strafe waren die Folge. Die Sport-Welt fragte sich: Was zum Teufel hat Zverev für ein Problem?
Bald könnte der Olympiasieger ein grösseres Problem bekommen. Denn nun reagiert die ATP in Person ihres Chefs Andrea Gaudenzi. «In den ersten drei Monaten der Saison haben wir eine unübliche Häufung unsportlichen Verhaltens gesehen», macht er in einem Brief an die ATP-Profis eine Ansage. Das sei «gefährlich» und gebe «ein schlechtes Bild» ab. «Wir schicken die falsche Botschaft, gerade an unsere jungen Fans.»
Nun drohen ab sofort härtere Strafen. «Das ATP-Schiedsrichterteam ist per sofort angewiesen, Verletzungen der Verhaltensregeln strenger zu ahnden. Ausserdem werden wir die Regeln noch einmal anschauen, ebenfalls den Disziplinarprozess.» (eg)