Auf einen Blick
- Dominic Strickers Rücken macht keine Probleme mehr
- Stricker beeindruckt mit 14 Assen und starker Aufschlagquote
- Protected Ranking im Kopf, aber nicht im Fokus
1,83 Meter ist Dominic Stricker gross, schlägt bei seinem ersten Spiel an den Swiss Indoors aber auf, als wäre er zwölf Zentimeter grösser. 14 Asse hämmert der Berner seinem Gegner Tallon Griekspoor (28) in nur 66 Minuten um die Ohren und gewinnt 89 Prozent der Punkte nach erstem Aufschlag – eine bärenstarke Quote!
6:4, 6:4 steht am Ende auf der Anzeigetafel und Stricker damit in der 2. Runde. Der Rücken, der den 22-Jährigen bis Anfang Juni von der ATP-Tour fernhielt und sich auch kurz beim Challenger-Turnier in Tiburon zurückmeldete (eingeklemmter Nerv), scheint ihm also keine Probleme mehr zu machen. «Der Rücken ist schon seit einiger Zeit wieder super», so Stricker.
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Er sei froh, dass er sein Spiel allmählich wieder auf das Level vergangener Jahre hieven kann. «Solche Matches sind immer mit viel Anspannung verbunden, darum ist es toll, dass ich in wichtigen Momenten so aufschlagen kann. Ich bin froh, dass alles hält!»
«Ranking hat man immer im Kopf»
In Basel erhielt Stricker eine Wildcard, ansonsten tritt er unter dem Protected Ranking an (Position 94). Das ermöglicht es ihm, bei Turnieren in Haupttableaus oder zumindest in Qualis zu rutschen. In der aktuellen Weltrangliste liegt Stricker nur noch auf Platz 258. Der Sieg ist deshalb nicht nur sportlich, sondern auch fürs Ranking viel wert.
Hätte er gegen Griekspoor verloren, wäre er auf Rang 387 abgerutscht, da er vom letzten Jahr 90 Punkte verteidigen muss. 50 davon sind nun gesichert, aktuell wäre er auf Position 301. Wenn sein Protected Ranking endet – bei Stricker Ende Februar –, zählt wieder die richtige Klassierung.
Sind diese Rechenspiele auch in Strickers Kopf? «Das hat man als Spieler immer präsent, hat heute aber kaum eine Rolle gespielt», entgegnet er. Er sei erleichtert, die erste Runde gewonnen zu haben und dass das Turnier weitergeht: «Wenn ich mein Spiel durchziehe, werde ich wieder dahin kommen, wo ich war.»
Whitney Houston in Strickers Kopf
Beim letzten Seitenwechsel im Spiel von Dominic Stricker gegen Tallon Griekspoor spielt der DJ der St. Jakobshalle den Song «I wanna dance with somebody» von Whitney Houston (†48). Sofort erinnern sich Tennis-Fans an die US Open 2023, als der Berner gegen Stefanos Tsitsipas – ebenfalls kurz vor seinem Sieg – das Lied herzhaft mitgesungen hat. Und in Basel? «Natürlich ist es mir aufgefallen. Innerlich habe ich mitgesungen.»
Top-Spieler muss auf Taxi warten
Zehn Minuten steht Casper Ruud (25, ATP 8) vor dem Spielereingang, mitten auf dem grossen Platz. Er hat seine Kopfhörer im Ohr und wartet und wartet und wartet. Aber worauf? Blick erfährt: auf ein Transportmittel. «Wo ist mein Taxi?», fragt der Norweger schliesslich Mitarbeitende des Transport-Büros in ruhigem Ton. Kurz darauf fährt das Auto schliesslich vor.
Heiratsantrag für US-Star
Ben Shelton (22) bekundet gegen Tomás Etcheverry (Arg) kaum Probleme, gewinnt mit 6:3, 6:4. Da bringt den US-Amerikaner nicht einmal der Heiratsantrag aus der Ruhe, der ihm kurz vor dem Ende des Spiels gemacht wird. «Ben, willst du mich heiraten?», schreit eine Dame aus dem Publikum. Die Zuschauer lachen, auch Shelton kann sich den Schmunzler nicht verkneifen.
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