Besuch in der Heimat
Tennis-Ass Switolina mit Panzerfaust an der Ukraine-Front

Tennisspielerin Elina Switolina ist während der Saison auf der ganzen Welt unterwegs. In ihrer Heimat tobt derweil der Krieg. Sie verschliesst die Augen davor nicht, besucht die Ukraine trotzdem regelmässig.
Publiziert: 10.12.2024 um 11:58 Uhr
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Elina Switolina leidet mit ihrem Heimatland.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Elina Switolina hat ihre Heimat Ukraine besucht
  • Die Tennisspielerin zeigt sich auf Instagram mit Uniform und Waffen
  • Über 400 ukrainische Athleten, Funktionäre und Trainer bisher im Krieg gefallen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Seit Februar 2022 tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Eine Situation, die an den Sportlern nicht spurlos vorbeigeht. Während sie ihrer Leidenschaft nachgehen, wird ihre Heimat zerstört.

Die ukrainische Tennisspielerin Elina Switolina (30) stammt aus Odessa, eine Stadt am Schwarzen Meer, die von Angriffen nicht verschont blieb. «Ich empfinde Wut und Trauer, Dunkelheit und Schmerz im Herzen», sagte sie letztes Jahr während den French Open. «Es ist eine Schwere, der ich mich nicht entziehen kann, der sich niemand in der Ukraine entziehen kann.»

Sie betonte aber auch, dass der Krieg sie vor allem in mentaler Hinsicht stärker gemacht hat. «Schwierige Situationen in einem Spiel sind für mich kein Desaster mehr.» Dem Krieg entzieht sich Switolina nicht. Im Gegenteil. Wann immer es ihre Zeit erlaubt, reist sie in die Heimat. Unterstützung für die nicht ungefährlichen Reisen bekommt sie von ihrem Ehemann, dem französischen Tennis-Profi Gaël Monfils (38). Er und die gemeinsame Tochter Skaï (2) begleiten Switolina ab und zu sogar. Zuletzt war sie aber alleine dort.

Charkiw mit besonderem Platz in Switolinas Herz

Auf Instagram postet die Ukrainerin Bilder von ihrem jüngsten Besuch bei der Armee in Charkiw. Auch wenn ihr Blick auf einem Foto ängstlich wirkt, ist sie in Militär-Jacke gekleidet mittendrin dabei. Und schreckt nicht davor zurück, sich zeigen zu lassen, wie man eine Panzerfaust abfeuert oder sich mit dem Maschinengewehr am Anschlag in den Dreck legt.

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Die Stadt hat in Switolinas Herz einen besonderen Platz, wie sie zu den Fotos schreibt. Sie vermittelte ihr ein Gefühl von Heimat, als sie dort mit zwölf Jahren ihre Tenniskarriere lancierte. Auch während dem Krieg biete ihr Charkiw Wärme und Schutz. «Wenn ihr mich fragt, wo ich die Motivation finde, in den Sport-Arenen zu kämpfen? Das ist mein Land, mein Volk, mein Charkiw und unsere Helden», so Switolina.

Zahlreiche Sportler im Krieg gefallen

Die Tennisspielerin ist nicht die einzige, die sich nicht vor dem Krieg scheut. Zahlreiche Sportler sind ihrer Pflicht nachgekommen und haben für ihr Land gekämpft. Einige bezahlten den Einsatz mit ihrem Leben.

Biathlet Jewhen Malyschew (†19), Zehnkämpfer Wolodymyr Androschtschuk (†22), Radfahrer Andrij Kutsenko (†34), Boxer Oleksandr Onyschtschenko (†30) und die Fussballer Witalii Sapylo (†21) und Dmytro Martynenko (†25) – sie alle sind im Krieg gefallen. Im Sommer teilte das Sportministerium mit, dass seit Kriegsbeginn über 400 ukrainische Athleten, Funktionäre und Trainer ums Leben gekommen sind.

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