So sieht laut Hüsler der perfekte Tennis-Spieler aus
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King Roger ist natürlich dabei:So sieht laut Hüsler der perfekte Tennis-Spieler aus

«Keiner spielt so wie ich»
Hüsler gibt den netten Schweizer, ist aber auf dem Platz rotzfrech

Marc-Andrea Hüsler will sich in diesem Jahr in der Tennis-Elite etablieren. Allüren liegen dem aktuell bestklassierten Schweizer nach dessen beachtlichem Aufstieg fern. Dafür liebt er das Risiko.
Publiziert: 27.04.2023 um 09:02 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2023 um 15:15 Uhr
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Marc-Andrea Hüsler hat sich im vergangenen Jahr in die Top 100 der Weltrangliste gespielt.
Foto: freshfocus
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Marco PescioReporter Sport

Vor einem Jahr sah die Welt von Marc-Andrea Hüsler (26) noch ganz anders aus. Er tourte auf Challenger-Stufe durch Mexiko. Mit zwei Turniersiegen und einem Halbfinaleinzug zwar sehr erfolgreich, doch vom Tennis-Glamour, der ihn zwölf Monate später in Madrid umgibt, ist der damals auf ATP-Rang 140 klassierte Zürcher weit entfernt.

Dass er nun beim Masters in der spanischen Hauptstadt neben den Besten seines Fachs aufschlägt, hat mit der Leistungsexplosion nach der Zeit in Mexiko zu tun. Hüsler dockte auf ATP-Stufe an, feierte beachtliche Erfolge wie den Titel beim 250er-Turnier in Sofia – und er kann von sich behaupten, mit Jannik Sinner und Holger Rune (zweimal) zwei aktuelle Top-10-Spieler geschlagen zu haben.

Der Lohn: Sein bisheriges Karrierebestergebnis von Platz 47 der Weltrangliste und der damit verbundene Aufstieg in die Tennis-Elite. Im Vergleich mit dem Vorjahr sind die Unterschiede frappant. Beim ATP-1000-Turnier in Madrid geniessen die Spieler einen Rundumservice auf einer hochmodernen Anlage, mit Transport in Luxuswagen und enormen Fanmassen.

Hüsler sagt schmunzelnd: «Klar möchte ich mich daran gewöhnen.» Doch für ihn gehts jetzt darum, nach durchwachsenem Saisonstart und dem Abrutschen auf Rang 76 in Madrid wieder anzugreifen – am Donnerstag duelliert sich der aktuell bestklassierte Schweizer zum Auftakt mit dem ebenfalls 26-jährigen Chilenen Cristian Garin (ATP 73).

«Warum sollte man sich da besser als andere fühlen?»

Hüsler hat sich innerhalb eines Jahres zum Vorbild für den nachkommenden Schweizer Tennis-Nachwuchs gemausert. Talente wie Dominic Stricker (20, ATP 129) und Leandro Riedi (21, ATP 156) möchten den gleichen Weg gehen. Und dabei möglichst genauso auf dem Boden bleiben wie Hüsler, dem von Haus aus Anstand und Respekt sehr wichtig sind und Allüren komplett fern liegen. «Es gibt für mich keinen Grund, um abzuheben. Mal ehrlich: Auf dieser Stufe verliert man so oft. Warum sollte man sich da besser als andere fühlen?», meint er lachend.

Hüsler, der vor seiner Tennis-Karriere noch die Matura machte, spricht reflektiert und ruhig. Der 1,96-Meter-Hüne gibt auf der Tour den netten, anständigen Schweizer. Jedoch nicht, ohne eine gesunde Portion Selbstbewusstsein an den Tag zu legen. Einerseits, weil er als Linkshänder aus der Masse heraussticht. Andererseits, weil er seinen ganz eigenen Stil hat: «Keiner spielt so wie ich. Ich habe keine Angst, auf dem Platz grosses Risiko einzugehen. Das kann mal nach hinten losgehen. Aber es kann eben auch zu grossen Erfolgen führen.» Wie letztes Jahr in Sofia oder vor gut drei Monaten im Davis Cup, als er Alexander Zverev (26, ATP 16) schlug. Oder nun mit einem Exploit in Madrid?

Stricker vor Comeback – (noch) ohne Lundgren

Nach seiner hartnäckigen Sehnenscheidenentzündung befindet sich Dominic Stricker (20, ATP 129) auf dem Weg zurück. Der Berner nimmt ab nächster Woche zwei aufeinanderfolgende Challenger-Turniere in Prag ins Visier, um dann mit möglichst viel Spielpraxis in die French-Open-Quali gehen zu können.

Bezüglich einer möglichen weiteren Zusammenarbeit mit Ex-Federer-Coach Peter Lundgren (58) ist noch keine definitive Entscheidung gefallen. Der Schwede amtet weiterhin ohne fixen Vertrag als Mentor des jungen Linkshänders. Laut dessen Vater und Manager, Stephan Stricker, wollen sich die beiden Parteien nach den French Open noch einmal zusammensetzen. Und gemeinsam mit Haupttrainer Dieter Kindlmann (40) entscheiden, ob mit Lundgren auch eine Coach-Vereinbarung Sinn ergibt. Priorität hat im Lager Stricker aktuell aber die Genesung des verletzten Fusses: «Es geht jeden Tag besser. Dominic ist im Training bereits zu 90 Prozent schmerzfrei.» (mpe)

Dominic Stricker plant zwei Starts in Prag.
keystone-sda.ch

Nach seiner hartnäckigen Sehnenscheidenentzündung befindet sich Dominic Stricker (20, ATP 129) auf dem Weg zurück. Der Berner nimmt ab nächster Woche zwei aufeinanderfolgende Challenger-Turniere in Prag ins Visier, um dann mit möglichst viel Spielpraxis in die French-Open-Quali gehen zu können.

Bezüglich einer möglichen weiteren Zusammenarbeit mit Ex-Federer-Coach Peter Lundgren (58) ist noch keine definitive Entscheidung gefallen. Der Schwede amtet weiterhin ohne fixen Vertrag als Mentor des jungen Linkshänders. Laut dessen Vater und Manager, Stephan Stricker, wollen sich die beiden Parteien nach den French Open noch einmal zusammensetzen. Und gemeinsam mit Haupttrainer Dieter Kindlmann (40) entscheiden, ob mit Lundgren auch eine Coach-Vereinbarung Sinn ergibt. Priorität hat im Lager Stricker aktuell aber die Genesung des verletzten Fusses: «Es geht jeden Tag besser. Dominic ist im Training bereits zu 90 Prozent schmerzfrei.» (mpe)

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