Bencic enttäuscht über die Olympia-Absage von Federer
«Roger hat mich persönlich angerufen»

Für Belinda Bencic (24) geht in Tokio mit ihrer ersten Olympia-Teilnahme ein Traum in Erfüllung. Getrübt wird die Vorfreude allerdings durch den Verzicht von Roger Federer.
Publiziert: 21.07.2021 um 10:16 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2021 um 13:10 Uhr
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Premiere an Olympia: Für Belinda Bencic geht in Tokio ein Traum in Erfüllung.
Foto: Keystone
Sebastian Rieder, Tokio

Gemischte Gefühle begleiten Belinda Bencic bei ihrer ersten Teilnahme an den Olympischen Spielen. «Für mich ist es ein Traum, der in Erfüllung geht, hier in Tokio zu sein mit allen diesen Athleten und Athletinnen aus aller Welt», sagt Bencic, «davon kann ich dann irgendwann einmal meinen Enkelkindern erzählen.»

Getrübt wird das Hochgefühl bei Bencic von der Absage Roger Federers, der wegen Knieproblemen die Sommerspiele auslässt und damit auch das Mixed-Doppel mit Belinda streichen muss. «Ich war schon sehr traurig und enttäuscht, aber ich habe es sehr geschätzt, dass er mich angerufen hat», sagt Bencic.

Die Schock-Meldung hat sie schnell überwunde. Sie hofft auf eine schnelle Genesung des Maestros und ein mögliches Doppel am Hopman Cup, den die beiden 2019 zusammen gewonnen haben. «Ich weiss, wie es sich anfühlt, wenn man verletzt ist. Die Gesundheit geniesst oberste Priorität.»

Gold-Scherz mit Golubic

Ganz alleine ist Bencic in Tokio aber auch ohne Federer nicht. Gemeinsam mit Viktorija Golubic bestreitet sie im Ariake Tennis Park das Frauen-Doppel und rechnet sich mit ihrer Fed-Cup-Kollegin durchaus Chancen auf eine Medaille aus. «Wir wollen natürlich Gold holen», sagt die Frau aus Flawil ganz frech, relativiert ihre Aussage aber ganz schnell und verkauft die Ansage als Scherz.

Die Alberei während des Gesprächs im Olympischen Dorf ist vielleicht auch der Übernächtigung wenige Stunden nach der Ankunft in japanischen Hauptstadt geschuldet. «Ich habe zwar nur eine Stunde geschlafen, aber ich bin lange gelegen», sagte sie. «Ich bin selber überrascht, wie bequem diese Betten sind.»

76 PCR-Test in einem halben Jahr

Nach dem rund zwölfstündigen Flug in der Business Class an der Seite ihres Freundes und Fitnesstrainers Martin Hromkovic gibt sich Bencic trotz den komplizierten Umständen vor Ort bescheiden und will sich auch über die coronabedingten Prozeduren nicht beschweren. «Ich hatte in diesem Jahr schon 76 PCR-Tests, ich bin also Profi», sagt Bencic.

Dennoch sind die Umstände und Schwierigkeiten, wie es sie nun bei der Einreise in Japan gab, auch für sie ein Novum. Vor der Abreise musste sie drei Tests und alle Dokumente vom Olympia-Arzt unterzeichnen lassen und die Dokumente in einer App hochladen. «Ich war recht nervös, ob ich alles richtig gemacht habe.»

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