Belege für Aufenthaltsort und Wohlbefinden gefordert
UNO und Frankreich fordern Transparenz im Fall Peng Shuai

Peng hatte hochrangigem chinesischen Politiker Missbrauch vorgeworfen.
Publiziert: 19.11.2021 um 15:58 Uhr
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Peng hatte im Onlinenetzwerk Weibo Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Vize-Regierungschef Zhang Gaoli erhoben.
Foto: keystone-sda.ch

Die Vereinten Nationen und Frankreich haben China aufgefordert, Angaben zum Verbleib der verschwundenen Tennisspielerin Peng Shuai zu machen. «Es wäre wichtig, einen Beleg für ihren Aufenthaltsort und ihr Wohlbefinden zu haben», sagte die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Liz Throssell, am Freitag in Genf. Der Verband der Profi-Tennisspielerinnen (WTA) drohte, keine Wettkämpfe mehr in China abzuhalten.

Peng war aus der Öffentlichkeit verschwunden, nachdem sie einen hochrangigen Funktionär der chinesischen Kommunistischen Partei der Vergewaltigung beschuldigt hatte.

Throssell forderte eine «vollständig transparente» Untersuchung zu den von Peng erhobenen Vorwürfen. Ähnlich äusserte sich das französische Aussenministerium: Die Regierung sei besorgt über das Fehlen von Informationen über die Situation der Tennisspielerin. Paris forderte die chinesischen Behörden zudem auf, «ihre Verpflichtungen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen umzusetzen».

Seit zwei Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen

Peng hatte vor zwei Wochen im Onlinenetzwerk Weibo Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren chinesischen Vize-Regierungschef Zhang Gaoli erhoben. Der Eintrag wurde schnell wieder gelöscht, seither wurde die 35-jährige frühere Doppel-Weltranglisten-Erste nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.

Die chinesischen Behörden äusserten sich bislang nicht zu Pengs Verbleib. Auch Zhang Gaoli, der von 2013 bis 2018 offiziell einer der sieben mächtigsten Politiker Chinas war, hat nie öffentlich auf die Anschuldigungen reagiert.

Tennis-Stars unterstützen Suchaktion auf Twitter

Bei Twitter wurde unter dem Schlagwort «#WhereIsPengShuai» ("Wo ist Peng Shuai?") eine Suchaktion gestartet, die unter anderem von der japanischen Top-Spielerin Naomi Osaka unterstützt wird. Auch die ehemalige Weltranglistenerste Serena Williams zeigte sich «schockiert» über das Verschwinden Pengs.

(AFP)

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