Steve Simon, Chef der Spielerinnen-Organisation WTA, schliesst nicht aus, dem Reich der Mitte WTA-Turniere zu entziehen. Damit will er den Druck auf China im Zusammenhang mit der verschwundenen Tennisspielerin Peng Shuai (35) erhöhen. «Wir sind definitiv bereit dazu und würden alle Komplikationen, die das mit sich bringt, regeln», sagte der Funktionär in einem CNN-Interview.
Schätzungen zufolge könnte die WTA durch eine solche Massnahme mehrere Hundert Millionen Dollar verlieren. Smith stellte aber klar: «Dies ist grösser als das Geschäft. Frauen müssen respektiert und nicht zensiert werden.»
Dubiose Mail sorgt für Unruhe
Die Sorgen um die 35 Jahre alte frühere Weltranglistenerste im Doppel sind weltweit gross. Peng Shuai hatte Anfang des Monats im Twitter-ähnlichen Medium Weibo geschrieben, vom ehemaligen Vizepremier Zhang Gaoli (75) sexuell missbraucht worden zu sein. Der Eintrag wurde kurz darauf gelöscht, Peng ist angeblich seit Tagen verschwunden.
Am Mittwoch veröffentlichten chinesische Medien dann eine Mail, die von ihr stammen soll. «Ich werde weder vermisst, noch bin ich nicht sicher. Ich ruhe mich nur daheim aus, alles ist in Ordnung», heisst es darin. Doch die WTA glaubt nicht, dass diese Mail echt ist und von der Tennisspielerin stammt.
Prominente Weggefährten wie Alexander Zverev (24) äusserten sich beunruhigt. «Ich hoffe, sie wird bald gefunden», sagte der Olympiasieger bei den ATP Finals in Turin: «Wir sprechen hier nicht von einem Tennismatch, wir sprechen von einem Menschenleben.» Naomi Osaka (24) schrieb auf Twitter: «Ich bin geschockt von der gegenwärtigen Lage und sende ihr Liebe und Licht.» (SID/che)