Der Fall Novak Djokovic wird in den USA immer heisser gekocht. Beim ATP-1000-Turnier in Indian Wells sind die amerikanischen Behörden stur geblieben: Eine Ausnahmebewilligung für den umgeimpften Serben gabs von der Homeland Security nicht – Djokovic darf weiterhin nicht einreisen.
Dasselbe Szenario droht der Weltnummer eins fürs Turnier in Miami, das ab dem 22. März stattfindet. Stimmen, die das «unfair, unwissenschaftlich und inakzeptabel» finden, gibts aber nach wie vor genug. Genau das ist der Wortlaut von Floridas Gouverneur Ron DeSantis in einem Brief an US-Präsident Joe Biden. Der Republikaner fordert grünes Licht für Djokovic – wie zuletzt beispielsweise auch Ex-Profi Tommy Haas, der Turnierdirektor von Indian Wells, der den Ausschluss Ungeimpfter als «traurig» und «enttäuschend» bezeichnete.
Dass sich nun DeSantis für Djokovic einsetzt («Lasst ihn spielen»), kommt nicht überraschend. Der 44-Jährige steht aktuell mehr denn je im Fokus. Auch wenn er seine Kandidatur noch nicht offiziell bekannt gegeben hat, gilt er als einer der Anwärter auf den Präsidentschaftssitz – und ist damit Gegner des demokratischen Lagers um Biden. Auch in der Coronapolitik, die längst zum Wahlkampfthema wurde.
Fährt Djokovic mit dem Schiff ein?
Zuletzt gabs in den USA grosse Diskussionen um ein von DeSantis unterzeichnetes Gesetz, wonach Schulen, Unternehmen und Behörden nicht mehr eine Covid-Impfung verlangen dürfen.
Jetzt vertritt DeSantis öffentlichkeitswirksam die Meinung, Djokovic stelle bloss für seine Gegner auf dem Tenniscourt eine Gefahr dar. Nicht aber für die nationale Sicherheit. Und der Gouverneur bringt gleich auch eine Idee ins Spiel, mit der das noch bis Mitte April gültige Einreiseverbot für Ungeimpfte umgangen werden könnte. Über den Wasserweg gelte dies nicht, so DeSantis.
Ob Djokovic tatsächlich mit dem Schiff anreisen wird, bleibt abzuwarten. Laut DeSantis liegt der Ball nun wieder bei Biden und den Behörden.