Wer würde nicht gern Boris Becker (54) zuhören, wenn er über Sport spricht? Offenbar seine Mitinsassen im Gefängnis «HMP Huntercombe», rund eineinhalb Fahrstunden von London entfernt.
Wie die «Sun» erfuhr, darf die deutsche Tennis-Legende nun als Klassenassistent Sportwissenschaften unterrichten. Zu seinen Aufgabenbereichen gehören etwa Sporttheorie oder der Nutzen von Bewegung und Ernährung. Der rasante Aufstieg zu dieser begehrten Position innerhalb des Männerknasts verärgert jedoch die anderen Häftlinge und deren Familien.
Privileg für Becker
Ein Insider erzählt der britischen Zeitung: «Normalerweise sitzt du Jahre ein, bis du einen Job als Klassenassistent bekommst, da es als Privileg gilt.» Doch der sechsfache Grand-Slam-Sieger habe diese Stelle nach nur wenigen Wochen bekommen.
Becker ist «erst» seit dem Ende April hinter Gitter. «Es gibt eine Menge Ärger darüber», so der Insider weiter. «Familien einiger Insassen haben Beschwerdebriefe geschrieben.»
Im Sportunterricht in der Turnhalle darf er allerdings noch nicht assistieren, da er dafür doch noch zu wenig lange einsitzt. «Es ist nicht das Luxusleben, welches er sich gewohnt ist – aber ihm ergeht es besser als den meisten seiner Mitinsassen», führt die anonym gehaltene Person weiter aus.
Wann kommt Becker frei?
30 Monate beträgt die Haftstrafe des 54-Jährigen. Im besten Fall wird Becker nach sechs Monaten zum Freigänger, was ihm erlauben würde, zunächst am Wochenende, später auch unter der Woche, das Gefängnis tagsüber verlassen zu dürfen. Allerdings müsste er dann eine elektronische Fussfessel tragen.
Der wohl früheste Zeitpunkt, permanent aus dem Knast entlassen zu werden und den Rest der Strafe auf Bewährung abzusitzen, ist wohl im Herbst 2023. Dank seinem Verzicht auf eine Revision und guter Führung, könne er gemäss Rechtsanwalt Paul Vogel nach der Hälfte der Zeit auf Bewährung freikommen, wie er in der «SportBild» erklärte. (che)