Alcaraz jagt seinen Rivalen
«Denke in fast jedem Training an Djokovic»

Carlos Alcaraz hält die Spannung im Saisonendspurt hoch, indem er sich von seinem grössten Rivalen inspirieren lässt.
Publiziert: 09.10.2023 um 07:28 Uhr
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Carlos Alcaraz in Schanghai – er hat noch viel vor in diesem Jahr.
Foto: Getty Images

Es sind die Highlights des bisherigen Tennisjahrs: die hoch spektakulären, dramatischen Duelle zwischen Carlos Alcaraz (20) und Novak Djokovic (36). In Wimbledon mit dem besseren Ende für den Spanier, in Roland Garros und Cincinnati für den Serben. Es ist jene Affiche, «die jeder sehen will», wie Blick-Tennisexperte Heinz Günthardt (64) sagte. Eine, die als Nachfolger taugt für die Ära der «Big 3» Roger Federer (42), Rafael Nadal (37) und eben Djokovic.

Letzterer machte im Sommer keinen Hehl daraus, dass er sich durch den jungen Alleskönner-Rivalen neu animiert fühlt. Alcaraz kitzelt aus dem 24-fachen Grand-Slam-Sieger das heraus, was ihn trotz fortgeschrittenen Alters weiterhin so unwiderstehlich macht. Der Rekordmann stand in diesem Jahr bei jedem Grand-Slam-Turnier im Final und holte dabei dreimal den Titel.

Dass Antrieb und Bewunderung auch umgekehrt funktionieren, hat Alcaraz nun zu Beginn des Masters-Turniers in Schanghai verraten. Der Youngster aus Murcia sagt: «Ich werde nicht lügen: Ich denke in fast jedem Training an Djokovic.» Zusammen mit Coach Juan Carlos Ferrero (43), einst French-Open-Sieger und die Nummer eins der Welt, analysiert er den «Djoker» bis ins kleinste Detail: «Novak ist zu 100 Prozent fokussiert. Wenn ich mir sein Training anschaue, seine Bewegungen, seinen Spielstil, dann ist das etwas, das ich unbedingt will. So wie er immer 100 Prozent reinwirft, versuche ich, das in meinem Spiel auch zu tun.»

Showdown in Paris-Bercy?

Alcaraz spornt sich auch mit ambitionierten Zwischenzielen an: «Ich gehe mit einem klaren Vorhaben an die restlichen Turniere: Ich will das Jahr als Nummer eins abschliessen.» Aktuell liegt er im «Race to Turin», der für die ATP-Finals in der italienischen Stadt relevanten Jahreswertung, auf Platz zwei. Mit 580 Punkten Rückstand auf Djokovic. 

Zieht er in Schanghai (am Montag Sechzehntelfinal gegen Daniel Evans, 33, ATP 33) ins Endspiel ein, würde er seinen Konkurrenten bereits überholen. Ansonsten blieben ihm auch noch die Turniere in Tokio, Basel oder Paris-Bercy, wobei Djokovic bei Letzterem nach längerer Schonungspause wieder einsteigt. Gut möglich, dass die Tennisfans also auch schon vor den ATP-Finals noch einmal in den Genuss eines solchen Blockbuster-Duells kommen. (mpe)

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