Tränen und harte Abrechnung
Trainer-Knatsch vor Osakas Mami-Comeback

Superstar Naomi Osaka plant nach ihrer Mutterschaftspause eine rasche Rückkehr auf die Tour. Und zwar mit ihrem alten Trainer, der dafür das Lager einer anderen, zutiefst enttäuschten Spielerin verlässt.
Publiziert: 02.10.2023 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2023 um 17:09 Uhr
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Naomi Osaka will Anfang des nächsten Jahres wieder auf Titeljagd gehen.
Foto: AFP

Das geplante Comeback von Naomi Osaka (25) wird bereits von viel Aufregung begleitet. Die vierfache Grand-Slam-Siegerin, die im Juli das Töchterchen Shai zur Welt brachte, will zu Beginn des nächsten Jahres von ihrer Mutterschaftspause zurückkehren. Pünktlich zu den Australian Open. Und mit Inputs eines alten Weggefährten. Doch genau das sorgt für Ärger bei einer ihrer Konkurrentinnen.

Osaka holt für das Comeback ihren alten Coach Wim Fissette (43) zurück ins Boot. Mit dem Belgier an der Seite gewann sie zwei ihrer vier Grand-Slam-Titel. 2020 triumphierte sie mit ihm an den US Open, wenige Monate später folgte der Sieg an den Australian Open.

«Das ist sehr unmoralisch»

Nur: Fissette war mittlerweile bei Qinwen Zheng (20), der aktuellen Weltnummer 23, engagiert. Und die Chinesin ist alles andere als erfreut, dass er nun dem Lockruf seiner früheren Spielerin erlegen ist. «Das ist sehr unmoralisch», sagt Zheng, die nach eigenen Angaben schon während der US Open, an denen sie bis in die Viertelfinals vorstiess, einen Verdacht hegte.

Zu jenem Zeitpunkt habe sie gewusst, dass Fissette Kontakt zu Osakas Team hatte: «Direkt nach meinem Out sagte er mir, dass er das Gefühl hatte, keine Verbindung zu mir zu haben. Ich fühlte mich sehr komisch deswegen.» Wenig später habe er ihr dann eröffnet, dass er zu Osaka wechseln würde, so Zheng zu Beginn des diese Woche anstehenden Masters-Turniers in Peking. «Das war ein grosser Schlag für mich, mein Team und meine Familie. Ich weinte, als ich das hörte.»

Mit der Wut im Bauch zu Gold

Zheng sagt, sie könne nachvollziehen, dass Osaka ihm ein besseres Angebot machen könne – und dass auch Fissette eine Familie zu ernähren habe. «Ich verstehe seine Entscheidung, aber das heisst nicht, dass ich ihm deswegen vergeben werde.»

Die Chinesin hatte unter Fissette in diesem Jahr ihren ersten WTA-Titel gewonnen. Im Juli marschierte die Frau mit Trainingsbasis Barcelona und Roger Federer (42) als grosses Vorbild zum Sieg beim 250er-Turnier in Palermo. Nun hat die erfolgreiche Zusammenarbeit ein abruptes Ende genommen.

Einen Trost gibts. Mit der Wut im Bauch holte Zheng an den Asian Games soeben Gold – und sicherte sich damit bereits das Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. (mpe)

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