Vor rund anderthalb Jahren verzückte Emma Raducanu (20) die Tennis-Welt. Als Qualifikantin gewann die Britin sensationell die US Open. Doch seit dem Grand-Slam-Triumph läuft es ihr nicht mehr rund. Nach ihrem Erstrunden-Out letzte Woche in Stuttgart (De) – ihrer dritten Niederlage in Serie – ist sie nur noch die Weltnummer 85.
Nun hätte Raducanu eigentlich in Madrid aufschlagen sollen. Doch in der spanischen Metropole sorgt sie nicht mit spektakulären Ballwechseln für Schlagzeilen, sondern mit einem unterkühlten Auftritt bei der Pressekonferenz.
Einsilbige Antworten
Raducanu schien nicht in Plauderlaune zu sein, als sie vor den Journalisten Platz nahm, um vor ihrem ersten Spiel Auskunft zu geben. Im Gegenteil. Ihre Antworten? So knapp wie möglich. 16 Fragen wurden ihr gestellt, ihre Antworten darauf umfassten nur 58 Wörter – macht im Schnitt 3,6 Wörter.
Gemäss «Daily Telegraph» wirkte die Britin erschöpft und angespannt. Die letzte Frage zielte auf ihr Verhalten ab. «Ist es Absicht, dass Sie es uns nicht zu leicht machen wollen?», fragte ein Journalist. «Nein», bekam er als Antwort.
Und dann wurde Raducanu nach nur drei Minuten von dem Termin erlöst. Ein Verantwortlicher der WTA ging mit den Worten «ich denke, wir sollten es dabei belassen» dazwischen.
Ein ungewohnter Auftritt Raducanus endete damit abrupt. Für gewöhnlich zeigt sich die Britin in Plauderlaune. Vor einem Jahr etwa erzählte sie in Madrid den Reportern Anekdoten über ihre Matur und verriet: «Auch wenn ich verliere, finde ich es eine grosse Herausforderung, mich wieder aufzurappeln.»
Forfait mit Verletzung
Aufzurappeln ist nun ihr Motto für die nächsten Wochen. Denn kurz nach ihrer bizarren Pressekonferenz erklärte sie Forfait fürs Turnier von Madrid. Der Grund? Eine Verletzung an der rechten Hand. Damit wird sie nach dem Turnier aus den Top 100 der Weltrangliste fallen.
Ob ihr das die Laune dermassen vermiest hat, dass sie so schlecht gelaunt an der Pressekonferenz auftauchte, bleibt offen. (bir)
