Sofia Goggia (30) ist aktuell das Mass aller Dinge in der Abfahrt. In der letzten Saison hat sie die kleine Kristallkugel gewonnen, ist bei Olympia zu Silber gefahren und hat in diesem Winter die ersten beiden Rennen in der Königsdisziplin souverän gewonnen.
Am Freitag verpasst sie ihren nächsten Triumph nur um 29 Hundertstel. Die Italienerin wird in St. Moritz hinter ihrer Landsfrau Elena Curtoni (31) und vor Corinne Suter (28) Zweite.
Das Resultat verkommt für Goggia allerdings zur Nebensache. Kaum hat sie die Ziellinie überquert, verzieht sie das Gesicht. Sie entledigt sich des linken Handschuhs, ruft nach einem Arzt. «Ich habe mir die Hand gebrochen, ich habe mir die Hand gebrochen!», ist zu hören. Passiert ist es wohl nach rund 50 Fahrsekunden, da touchierte Goggia mit der Hand eine Torstange.
Am Nachmittag folgt die Bestätigung. Der italienische Skiverband teilt mit, dass sie sich einen komplizierten Bruch des zweiten und dritten Mittelhandknochens der linken Hand zugezogen hat. Goggia selber meldet sich auf Instagram. Und zeigt ihre geschwollene Hand.
«Sehen uns morgen im Starthäuschen»
Während des Videos sitzt sie in einem fahrenden Auto, neben ihr der Mannschaftsarzt Dr. Andrea Panzeri. Wie Goggia verrät, ist sie auf dem Weg nach Mailand. Dort wird sie noch am Nachmittag operiert. Und soll bereits am Abend wieder in die Schweiz zurückkehren.
Trotz Verletzung ist die Italienerin optimistisch. Sie werde alles tun, um für die Abfahrt am Samstag bereit zu sein, wird sie in der Mitteilung des Verbandes zitiert. Und in ihrem Video lässt sie ebenfalls keine Zweifel daran, dass sie auch beim zweiten Rennen in St. Moritz dabei sein wird. «Wir sehen uns morgen im Starthäuschen», verspricht sie ihren Followern.
Den Humor hat sie indes trotz schmerzhaftem Zwischenfall nicht verloren. «Das ist die aktuelle Situation», postet sie mit einem Tränen lachenden Smiley. Sie hat ihre geschwollene Hand in Michelangelos berühmtes Bild «Die Erschaffung Adams» gepackt. Sie fügt sich praktisch nahtlos in das Gemälde ein. (bir)