So schlägt sich Ski-Star Hählen beim Beachvolleyball
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Training mit Vergé-Dépré:So schlägt sich Ski-Star Hählen beim Beachvolleyball

Zu Besuch bei Bronze-Beacherin Vergé-Dépré
Wie schlägt sich Ski-Star Hählen im Sand?

Joana Hählen und Anouk Vergé-Dépré sind 29 Jahre alt, wohnen in der Region Bern und sind Profi-Sportlerinnen. Doch sie leben in verschiedenen Welten. Oder nicht?
Publiziert: 23.09.2021 um 15:24 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2021 um 15:31 Uhr
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Foto: Sven Thomann
Mathias Germann

Sand und Schnee. Hitze und Kälte. Beachvolley und Skifahren. Nein, auf den ersten Blick gibt es nicht viel, was Anouk Vergé-Dépré und Joana Hählen verbindet. Doch das täuscht! «Wir haben beide Träume, erleiden Rückschläge und Sternstunden. Wir trainieren viel und müssen auf den Punkt parat sein, wenn es ernst gilt», weiss Vergé-Dépré.

Genau dies brachte sie, die wie Hählen 29 Jahre alt ist, zuletzt in Tokio besonders gut hin. Gemeinsam mit Partnerin Joana Heidrich holte sie Olympia-Bronze. «Anouks Spiele waren häufig mitten in der Nacht. Doch nachdem ich aufgestanden war, schaute ich sie mir zeitversetzt an – ganz bewusst, ohne vorher das Resultat zu wissen. Ich habe mich riesig für sie gefreut», erzählt Hählen.

100 km/h? «Garantiert nie»

Nicht nur ihre Sportarten, sondern Vergé-Dépré und Hählen selbst könnten rein körperlich unterschiedlicher kaum sein. Erstere ist mit 1,85 Meter fast 30 Zentimeter grösser als Hählen. Auf der anderen Seite hat Hählen die vielleicht muskulösesten Beine im Ski-Zirkus. Wie gut wären sie in der Sportart der anderen? Vergé-Dépré: «Ich stand seit zehn Jahren nicht mehr auf den Ski. Nach der Karriere hole ich das nach. Aber so wie Joana mit über 100 km/h die Hänge runtersausen – das mach ich garantiert nie.»

Und Hählen? Sie beweist trotz fehlender Zentimeter an diesem Tag im Beachcenter Bern, dass Talent nicht eine Frage der Körpergrösse ist. Vergé-Dépré ist jedenfalls schon nach dem Aufwärmen beeindruckt. «Für eine Profikarriere wäre Joana wohl zu klein. Aber sie ist auch so deutlich besser als die allermeisten Hobbyspieler», findet sie. Die Erklärung liefert Hählen prompt. «Ich spielte seit Jahren immer wieder mal Beachvolley, mir gefällt es sehr. Ich mag den Sommer genauso wie den Winter», sagt sie schmunzelnd.

Hählen will auch Olympia-Edelmetall

Trotzdem: Hählen ist froh um einige Kniffs und Tricks von Lehrmeisterin Vergé-Dépré. Diese erklärt: «Wenn du beim Aufschlag ein Klatschen hörst, hast du den Ball mit der Handfläche ideal getroffen.» Vergé-Dépré macht es vor. Und siehe da: Der Ball zischt übers Netz und landet genau auf der Linie. Perfekt. Kurz darauf macht es ihr Hählen nach – nicht ganz so präzise, aber auch gut. Nach der 30-minütigen Lektion ist die Frau, die im Weltcup zweimal aufs Podest fuhr, begeistert. «Anouk ist eine tolle Lehrerin, ich habe viel Neues gelernt.»

Bleibt die Frage: Macht es Hählen schon bald wie Vergé-Dépré und holt eine Olympia-Medaille? Im Februar stehen die Winterspiele in Peking an. «Das ist ein Kindheitstraum – ich werde alles dafür tun, dass er wahr wird», sagt sie. Vergé-Dépré kündigt an: «Ich werde dir am TV auf jeden Fall die Daumen drücken – egal ob live oder zeitversetzt!»

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