Foto: Sven Thomann, 23.11.2021, Lake Louise (CAN). Die beiden Nidwalder Marco Odermatt (SUI) und Yannick Chabloz (SUI) im Hotel Chateau Lake Louise.
Foto: Sven Thomann

Yannick Chabloz ist das nächste Top-Talent aus dem kleinen Nidwalden
Jetzt gibt auch Odermatts Nachbar im Weltcup Gas

Im Schatten von Marco Odermatt nähert sich ein weiterer Nidwaldner der Weltspitze an. Sein Name tönt aber nicht nach der Urschweiz...
Publiziert: 24.11.2021 um 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2021 um 15:00 Uhr
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Der in Aigle aufgewachsene Nidwaldner Yannick Chabloz hat dank starken Leistungen im Europacup erstmals das Ticket für die Nordamerika-Weltcup-Tour erhalten.
Foto: keystone-sda.ch
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Lake Louise

Der Reporter des Westschweizer Fernsehens flippt beinahe aus vor Freude. Er ist sich sicher, dass er mit Yannick Chabloz erstmals seit dem Rücktritt von Didier Defago wieder ein grosses Abfahrts-Talent aus dem Welschland vor dem Mikrofon hat.

Tatsächlich beantwortet der 22-Jährige die Fragen in akzentfreiem Französisch. Doch in Wahrheit steckt in ihm mehr Odermatt als Defago. «Ich wurde zwar in Aigle geboren. Doch als ich zwei Wochen alt war, sind meine Eltern mit mir aus beruflichen Gründen nach Kehrsiten bei Stansstad gezügelt. Und seit dem zehnten Lebensjahr lebe ich in Beckenried.»

Yannick ist also in der Nähe des zwei Jahre älteren Marco Odermatt gross geworden und hat in seiner Kindheit auch von der revolutionären Idee von Marcos «Dädi» profitiert. Walter Odermatt hat gemeinsam mit Paul Schmidiger (Papa von Reto) an der Schule in Hergiswil die Begabtenförderung initiiert. Seither erhalten an der Nidwaldner Schule die grössten Talente bereits ab der Oberstufe eine sportliche Sonderförderung. «Die Zeit in dieser Begabtenförderung war wirklich super, die Kombination Sport-Schule ist top. Danach hatte ich tolle Jahre an der Sport-Schule in Engelberg» schwärmt Chabloz.

Auch sein Bruder ist ein Champion

2020 hat Yannick mit Super-G-Bronze bei der Junioren-WM seinen ersten grossen Erfolg auf der internationalen Stufe gefeiert, im letzten Winter hat er seinen ersten Podestplatz im Europacup eingefahren. Zur Belohnung wurde der Sohn eines Skilehrer-Ehepaares nun von Cheftrainer Tom Stauffer erstmals für die Nordamerika-Tour aufgeboten. «Das ist grossartig, genau davon habe ich als Kind immer geträumt.»

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Yannick ist in seiner Familie aber nicht der einzige Leistungssportler. Sein jüngerer Bruder Maxime hat im letzten Jahr seinen ersten Triumph auf der Profi-Kitesurf-Tour realisiert. Im Winter sorgt Maxime als Freerider für Furore. Die Chabloz-Brüder bereiten sich jedoch komplett unterschiedlich auf ihre sportlichen Aufgaben vor. «Im Gegensatz zu mir stemmt Maxime nicht im Kraftraum Gewichte, er trainiert seinen Körper auf ganz natürliche Weise. Beim Kiten stählt er automatisch seinen Oberkörper, beim Freeriden werden vor allem die Beine gefördert. Für ihn passt das perfekt.»

Von der Perfektion ist Yannick im ersten Abfahrts-Training in Lake Louise mit einem Rückstand von 3.66 Sekunden noch ein ganzes Stück entfernt. Seine Trainer sind sich dennoch sicher, dass aus diesem Yannick Chabloz ein richtig guter Abfahrer werden wird.

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