Zu Besuch bei Hockey-Auswanderer Ralph Stalder in Kanada
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Wie er lebt und Geld verdient:Zu Besuch bei Hockey-Auswanderer Ralph Stalder in Kanada

Polos Bruder, die Gottéron-Legende und der Obwaldner Metzger
Darum haben die Schweizer in Lake Louise ein Heimspiel

Wenn es in den kanadischen Rockies am Wochenende mit der Speed-Saison losgeht, fiebert eine Reihe von prominenten Schweizer Auswanderern mit. Darunter ist mit Polo Hofers Bruder ein Coiffeur – und mit Ralph Stalder ein früherer Hockey-Crack.
Publiziert: 24.11.2021 um 01:02 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2021 um 21:57 Uhr
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Ex-Hockey-Profi Ralph Stalder lebt mit seiner Frau Gaëlle und den Kindern William (l.) und Louis in Kanada den Auswanderer-Traum.
Foto: Sven Thomann
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Schweizerdeutsch ist in der Region Lake Louise-Banff so etwas wie die zweite Amtssprache. Vor allem in den 70er-Jahren sind viele Eidgenossen in die kanadischen Rocky Mountains ausgewandert. Hans Hofer (74) zum Beispiel – der Bruder von Mundartrock-Legende Polo Hofer (†72) betreibt mit seiner mexikanischen Gattin in der Sundance Mall in Banff einen Coiffeursalon. «Polo hat mich mehrmals in Kanada besucht, wir hatten immer ein sehr herzliches Verhältnis», erzählt «Housi», der auch im Rentenalter immer noch selber zur Coiffeurschere greift.

100 Kilometer entfernt hat ein anderer prominenter Schweizer ein neues Zuhause gefunden. In Golden in der Provinz British Columbia trifft man am Ortseingang auf einen Laden, der Hofers grossen Bruder «Polo National» richtig glücklich gemacht hätte – den Cannabis-Shop. 20 Fahrminuten weiter landet man in der puren Wild-West-Idylle: Hier lebt seit einem Jahr umgeben von Bären, Pumas und Kojoten der ehemalige Eishockeyprofi Ralph Stalder mit seiner Frau Gaëlle (31) und den Buben Samuel (7), Louis (5) und William (2) in einem prächtigen Rundholz-Haus.

Der Geist vom Grossvater aus Urnäsch

In der heimeligen Stube hängt ein Bild von einem Mann in der Appenzeller Tracht. «Das ist ein Foto von meinem verstorbenen Grossvater aus Urnäsch», klärt Ralph auf. «Mein Grossvater ist mein grosses Vorbild. Obwohl er als Bauernknecht nie mehr als 3900 Franken im Monat kassierte, hat er fünf Kinder ernährt. Und alle waren glücklich. Das hat mich dazu animiert, mit meiner Familie ein ähnliches Leben zu führen», erzählt der Baselbieter, der für Fribourg-Gottéron, Lausanne, Biel und Basel 403 Spiele in der höchsten Schweizer Liga absolviert hat.

Für den einstigen Abwehr-Haudegen war schnell klar, dass er für diesen Lebenstraum in die Fremde ziehen muss. «In der Schweiz habe ich keinen passenden Bauernhof gefunden. Und für das Geld, dass ich für dieses grosse Haus in Kanada bezahlt habe, hätte ich im Baselbiet höchstens eine Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung erhalten.»

Hier spielen die Stalder-Kids Hockey auf der Terrasse
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Ex-Fribourg-Star in Kanada:Hier spielen die Stalder-Kids Hockey auf der Terrasse

Bis jetzt hat Stalder in seinem Haus drei Suiten eingerichtet, die er als Bed and Breakfast vermietet. Das Geschäft ist trotz Corona gut angelaufen. Auf dem 200'000 Quadratmeter grossen Landstück plant er nun den Bau von weiteren Blockhüten für Touristen. Um den Gästen noch mehr bieten zu können, lässt sich die Frau des Hauses zur Adventure-Führerin für Kletter,- Ski- und Kanu-Touren ausbilden. Gaëlle kümmert sich zudem um die Hühner und die vier Pferde, die sie von einem Zirkus übernommen hat.

Lechzen nach Flädli-Suppe

Aber was ist mit den vielen wilden Tieren, die sich in dieser Gegend aufhalten? «Im Frühling hatten wir mal einen Schwarzbären vor dem Haus. Aber mittlerweile bellen unsere Hunde derart laut, dass diese Tiere nicht mehr in unsere Nähe gekommen sind.» Und deshalb fühlen sich auch Stalders Kids in ihrer neuen Heimat pudelwohl. Die beiden ältesten reden schon ordentlich Englisch und spielen bei den Golden Rockets Eishockey. «Im Prinzip vermissen unsere Kinder hier nur die Flädli-Suppe von Knorr», schmunzelt der Papa.

Weil es in Canmore einen Obwaldner Metzger namens Walter von Rotz gibt, kommen Stalders auch regelmässig in den Genuss von einem echten Cervelat. Am kommenden Wochenende wollen sich die Schweizer Auswanderer in Lake Louise versammeln, um Feuz und Co. beim Speed-Auftakt anzufeuern. Nach den Rennen werden sie unweit vom Zielraum ein Fondue geniessen. Und zwar im renommierten Post-Hotel, wo die Gebrüder Schwarz aus Winterthur auch ein Swiss-Fondue-Stübli betreiben.

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