Ski-Legende Bernhard Russi (72) ist ein Glückspilz. «Wir waren in einem Paradies», erzählt der Urner in der MySports-Sendung «Mensch, Rohr» (nächsten Sonntag, 20.15 Uhr). «Blauer Himmel, Pulverschnee. Die einzigen Spuren, die wir da oben gesehen haben, waren die unseren. Es war niemand anders da.» Das Beste: Russis Paradies ist kein Feriendomizil – sondern sein Lockdown-Rückzugsort, wo er mit Ehefrau Mari im Frühjahr 2020 vier Wochen verbrachte.
«Da oben» ist bei Russi nämlich seine eigene Berghütte auf den Wilden Matten auf 2300 Metern, die ihm die Gemeinde Andermatt einst für den Olympiasieg in Sapporo schenkte. Vor dem Haus ein See, kaum Handyempfang. «Es war fantastisch», sagt der BLICK-Kolumnist.
Eine Probe für die Beziehung?
Ob das die Beziehung nicht auf die Probe gestellt habe, will Interviewer Patrick Rohr wissen. Schliesslich sei eine vergangene Ehekrise im Hause Russi dokumentiert. Der Olympiasieger von 1972 winkt ab. Die Krise sei überwunden, man teile zu viele Leidenschaften. Russi: «Wir haben beide das gleiche Empfinden gegenüber dem Schnee, der Natur. Wir sind dankbar, wenn du vor der Hütte in der Sonne Znacht essen kannst. Wir hatten alles, was wir brauchten.»
Einen Monat harrten die Russis im Schnee aus. «Zweimal sind wir runter, mit den Fellen an den Ski, in die Geisterstadt Andermatt, um etwas zu holen. Da hatten wir ein bisschen ein schlechtes Gewissen.»
Nur etwas dürfte Russi gefehlt haben: seine Enkel. «Ich bin ein leidenschaftlicher Grossvater», sagt er. «Ich vermisse sie, wenn sie schon nur eine Woche weg sind.» (red)