Vor der Sprint-Abfahrt am Lauberhorn gibts mächtig Wirbel. Die FIS stattete den Östereicher Vincent Kriechmayr mit einer Sondererlaubnis aus. Obwohl der Abfahrts-Weltmeister wegen seiner Corona-Isolation keines der Trainings bestreiten konnte, durfte er am Freitag an den Start.
Das passte Walter Reusser, Alpin-Direktor bei Swiss Ski, so gar nicht. «Ich bin richtig angepisst», sagte Reusser zu Blick. «Es geht gar nicht, dass Vincent Kriechmayr starten darf.» Der Sieger von 2019 ging bei der verkürzten Abfahrt mit der Startnummer 7 ins Rennen.
«Das ist ein reiner Kindergarten!»
Reusser stellte klar, dass er nichts gegen Kriechmayr hat. Er sei nicht schuld an der Situation. «Aber für uns war der Fall klar: Ohne Trainingsfahrt gibts kein Rennen. Ende, fertig. Da können wir auch nichts dafür. Es ist nicht fair. Es gibt andere Athleten, bei uns und in anderen Nationen, die jetzt zuschauen. Sie wären in der genau gleichen Situation gewesen wie Kriechmayr.»
Der Schweizer Ski-Boss regte sich fürchterlich darüber auf, wie die FIS die eigenen Regelungen beugt. «Die FIS gab Ende Dezember eine neue Regelung heraus: Nach einem positiven PCR-Test muss man 10 Tage warten und einen negativen Test vorweisen. Darum sind ja auch unsere Frauen nicht gefahren, weil wir uns an die Regeln gehalten haben.»
Doch wie könne es sein, dass «Kriechmayr am Samstag noch positiv war und heute die Abfahrt bestreiten darf? Das ist unter dem Hund!» Seine Meinung tat Reusser auch im SRF-Interview kund: «Hier wird die Regel mit Füssen getreten. Das ist ein reiner Kindergarten!» (red)