Nun hat es also auch den grossen Marc Girardelli erwischt! «Ich war für eine Charity-Veranstaltung in Aspen und bin danach nach Las Vegas weitergereist. Dort musste ich die letzten vier Tage aber in Quarantäne verbringen, weil ich positiv auf Corona getestet wurde», erzählt der fünffache Gesamtweltcupsieger. «Zum Glück war mein letzter Test aber wieder negativ, somit kann ich den Heimflug antreten.»
Unmittelbar nach seiner Landung in Zürich wird Girardelli in Wengen nach 28 Jahren endlich einen Nachfolger erhalten. Am Lauberhorn wird heute der erste Super-G seit dem Triumph von «Gira» am 23. Januar 1994 gestartet. «Ich kann nicht nachvollziehen, dass man vor und nach meinem Erfolg auf dieser Piste keinen Super-G ausgetragen hat. Das Gelände ist nämlich prädestiniert für diese Disziplin», meint der Vorarlberger, der die Rennen für Luxemburg bestritten hat.
Der mittlerweile 58-Jährige erzählt, wie er sich damals gegenüber seiner Konkurrenz einen Vorteil verschafft hat. «Vor dem ersten Super-G in Wengen konnte logischerweise keiner einschätzen, welche Linie an welcher Stelle die richtige ist. Und weil es damals im Startbereich auch noch keinen Bildschirm gab, habe ich mir eigens für dieses Rennen einen kleinen Fernseher gekauft. Somit konnte ich vor meinem Start die Linienwahl der Konkurrenten mit den vorderen Nummern genau beobachten.»
Girardelli triumphierte schliesslich vor den beiden Norwegern Jan Einar Thorsen und Atle Skaardal. «Es war ein besonders schneller Super-G, wir sind damals knapp oberhalb des Hundschopfs gestartet.»
«Spektakulärer als Gröden»
Heute wird das Starthaus unterhalb des Hundschopfs, bei der Minschkante, aufgebaut. «Ich bin mir sicher, dass auch der zweite Super-G in der Wengen-Geschichte richtig cool wird. X-mal spektakulärer als beispielsweise der Super-G in Gröden», glaubt Marc, der seit ein paar Wochen auf seiner Homepage giradel.li einen besonderen Service für Freizeitskifahrer anbietet. «Wer seine Ski-Technik verbessern will, kann mir Videos von seinen Fahrten schicken. Ich werde anhand dieser Bilder die nötigen Korrekturen anbringen.»