Wie der Vater so der Sohn?
So tickt der neue Von Grünigen

Der Nachtslalom in Schladming hat aufgezeigt, dass Noel von Grünigen (25) seinem berühmten Papa Mike (51) immer ähnlicher wird.
Publiziert: 28.01.2021 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2021 um 18:17 Uhr
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Grosser Jubel bei Noel von Grünigen.
Foto: keystone-sda.ch

Sein Vater war ein echter Riese! 23 Riesenslaloms hat Mike von Grünigen im Weltcup gewonnen, zwei Mal (1997 und 2001) war er in dieser Sparte Weltmeister. Noel von Grünigen hat jedoch relativ spät kapiert, dass sein Erzeuger den Alpinen Skisport zwischen 1993 und 2003 in aussergewöhnlicher Manier geprägt hat. «Als kleiner Bub war mir diese Dimension nicht bewusst. Für mich war es ganz normal, dass mein Papa Skirennen bestreitet. Ich habe damals geglaubt, dass das jeder machen kann» erzählt Noel.

Schon fast legendär ist die Geschichte, wie der damals fünfeinhalbjährige Bub 2001 den grandiosen Zweikampf seines Vaters mit Hermann Maier in Adelboden erlebt hat. «Ich war zwar an diesem Tag auch in Adelboden. Weil mir die Bedeutung von diesem Ereignis aber nicht bewusst war, habe ich das Rennen nicht wirklich verfolgt. Stattdessen bin ich unweit vom Chuenisbärgli mit meinem Bruder Bob gefahren.»

Jederzeit voll ans Limit gehen

Mittlerweile hat sich der kindliche «Böbler» zu einem respektablen Skirennfahrer entwickelt, der am Dienstag beim Nachtslalom in Schladming seinen ersten Top-20-Rang im Weltcup realisiert hat. Mit der zwölftbesten Laufzeit hat er sich im Final vom 28. auf den 19. Rang verbessert.

Beim Slalom in Adelboden ist NvG nach einer ähnlichen Ausgangslage bei Halbzeit im zweiten Lauf früh ausgeschieden. «Deshalb habe ich mir in Schladming zwischen den Durchgängen für einen kurzen Moment überlegt, ob ich im Entscheidungslauf mehr auf Sicherheit fahren soll. Aber mir ist schnell bewusst geworden, dass Sicherheitsläufe auf diesem hohen Niveau rein gar nichts bringen.» Und weil der gelernte Zimmermann ans Limit gegangen ist, war er im zweiten Lauf nur drei Hundertstel langsamer als Ramon Zenhäusern.

«Ich bin früher in der entscheidenden Rennphase zu oft auf verwalten statt auf vollen Angriff gefahren. Aber mittlerweile habe ich die Reife und auch das Selbstvertrauen, um jederzeit voll ans Limit gehen zu können.»

Mike gehört zu den wichtigsten Beratern

Selbstverständlich nimmt sein prominenter Vater immer noch eine zentrale Rolle in Noels Rennfahrer-Karriere ein.

«Papa hat mir viele Türen geöffnet. Und obwohl ich bei Swiss Ski hervorragende Trainer habe, gehört er immer noch zu meinen wichtigsten Beratern, speziell was die Abstimmung des Materials anbelangt.»

Am kommenden Wochenende wird Noel bei den beiden Slaloms in Chamonix um weitere Weltcup-Punkte fighten. An dem Ort, wo sein auf Riesenslalom spezialisierter Vater Mike 1997 als Vierter das drittbeste Slalom-Ergebnis seiner so glorreichen Karriere eingefahren hat.

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