FIS-Renndirektor Markus Waldner hat kurz vor dem Jahreswechsel mit sorgenvoller Miene von Bormio in Richtung Adelboden geschaut. «Die Pisten-Crew am Chuenisbärgli benötigt aufgrund der dünnen Schneedecke im Zielhang ganz dringend die Unterstützung der Natur. Ansonsten werden wir am übernächsten Wochenende in Adelboden keine Weltcuprennen sehen!»
Diese himmlische Unterstützung haben die «Chuenisbärgli-Chrampfer» am Silvester erhalten. «Wir haben ein bisschen Schnee bekommen. Die Piste war am Montag in einem Top-Zustand», erzählt Christian Haueter, Geschäftsleitungsmitglied der Weltcuprennen in Adelboden.
So trotzen Pieren und Co. dem Föhn
Haueter hält aber auch fest, «dass aktuell wieder der Föhn hereindrückt». Doch Haueter weiss, dass er im Kampf gegen neuerliche Wärmeeinbrüche auf ein Ass zurückgreifen kann – auf Hans Pieren.
Der ehemalige Weltklasse-Riesenslalomfahrer war während vielen Jahren neben seiner Rennleiter-Tätigkeit beim Chuenisbärgli auch federführend bei der FIS. 2014 hat Pieren mit seinen überragenden Präparationskünsten die Olympia-Goldmedaille von Iouri Podladtchikov gerettet. In Sotschi waren die Temperaturen damals noch höher als aktuell im Berner Oberland.
Die Halfpipe drohte damals regelrecht wegzuschmelzen. Doch Pieren hat die Halfpipe mit einem einfachen Hausmittel am Leben erhalten. «Ich habe wie immer in solchen Situationen bei der Präparation Speisesalz eingesetzt. In der richtigen Dosierung eingesetzt, erhält der Schnee dadurch die gewünschte Kühlung», erklärt der 61-Jährige.
Neben Pierens Salz-Mischung macht den Adelbodnern aber noch etwas anderes grosse Hoffnung. «Die Wetterprognosen für die nächsten Tage sprechen für eine erfolgreiche Durchführung unserer Rennen am Samstag und Sonntag», glaubt Haueter. Ab Freitag werden am Chuenisbärgli Minustemperaturen prognostiziert.