Wichtige Tipps
So wird dein Lauberhorn-Besuch zum einmaligen Erlebnis

Die Lauberhornabfahrt ist einer der wichtigsten Klassiker im Ski-Weltcup. Wir sagen dir, was du für einen Besuch wissen solltest.
Publiziert: 09.01.2024 um 07:31 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2024 um 08:43 Uhr
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Auf Girmschbiel versammeln sich bei der Lauberhornabfahrt rund 10'000 Zuschauer.
Foto: keystone-sda.ch
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Stefan MeierLeiter Desk Sport

Mitte Januar finden die 94. internationalen Lauberhornrennen statt. Wer den Ski-Klassiker vor Ort erleben will, findet hier die wichtigsten Informationen und wertvolle Tipps, damit der Besuch ein unvergessliches Erlebnis wird.

Programm

  • Donnerstag, 11. Januar: Abfahrt (12.30, Ersatzrennen für Beaver Creek)
  • Freitag, 12. Januar: Super-G (12.30)
  • Samstag, 13. Januar: Lauberhornabfahrt (12.30)
  • Sonntag, 14. Januar: Slalom (10.15/13.15)

Wo schaust du das Rennen?

Die wichtigste Frage vor dem Lauberhorn-Besuch: Wo willst du die Abfahrt verfolgen? Grundsätzlich gibt es vier Varianten.

  • Zielraum: Die einfachste Variante, bequem zu Fuss erreichbar von Wengen aus (ca. 25 Minuten). Auf der Tribüne verfolgt man Zeiten und Rennen am grossen Bildschirm. Dazu sieht man die letzten Meter in echt, wenn die Fahrer aus dem Ziel-S in Richtung Ziel einbiegen. Der Slalomhang ist vom Steilhang bis ins Ziel zu sehen. Natürlich gibts auch Verpflegung und Animation sowie einen Speaker, der durchs Rennen begleitet.
  • Girmschbiel: Grandiose Stimmung, viel Rennaction. In der Fanzone unterhalb des Hundschopfs gibts am meisten zu sehen (Achtung, nur bei den Speedrennen). Man verfolgt die Fahrer, wie sie über den legendären Sprung fliegen, dann die Minschkante meistern und via Canadian Corner in Richtung Kernen-S davonrasen. «Das ist unser Hexenkessel. Fast 10’000 Zuschauer sind dort jeweils am Hang, das ist eine einzigartige Stimmung», sagt Lauberhorn-Geschäftsführer Andreas Mühlheim. Nebst dem Renngeschehen werden Verpflegung, Animation, Grossbildschirme und Speaker geboten.
    Die Fanzone ist via Gondel und Bahn von Grindelwald problemlos erreichbar. Aber: Man ist mitten in den Bergen, steht in einem Schneehang. Entsprechend muss man anders ausgerüstet sein als im Zielraum (siehe weiter unten bei Ausrüstung).
  • VIP-Arena Canadian Corner: Direkt neben dem Girmschbiel und noch näher am Geschehen. Mühlheim: «Man hört die Fahrer quasi fluchen und schnaufen.» Das kostet natürlich seinen Preis (siehe weiter unten bei Tickets).
  • Startbereich/Piste: Diesen erreicht nur, wer mit Ski- oder Snowboard-Ausrüstung unterwegs ist. Mit dem Lauberhorn-Sessellift (den auch die Fahrer benutzen) kommt man ans Startgelände, wo es aber keine Verpflegungsstände oder Ähnliches hat. Dafür aber das eindrückliche Panorama mit Eiger, Mönch und Jungfrau.
    Vom Start aus können die Besucher die Speedrennen entlang der Strecke erleben. Bis zum Russi-Sprung und von dort bis zum Hundschopf kann man neben der Piste fahren. Beim Hundschopf kann man sich dann auch verpflegen. Weiter unten kommt man dann auch in den Passagen Langentrejen, Einfahrt Haneggschuss, Seilersboden oder Silberhornsprung an die Strecke ran.

Anreise

Die Anreise erfolgt am besten mit dem öffentlichen Verkehr. Die Fahrten sind in allen Tickets ab Interlaken Ost inbegriffen. Eine Übersicht über die einzelnen Anreisemöglichkeiten bieten die Lauberhornrennen auf einem Übersichtsplan unter diesem Link. Hier sind die Möglichkeiten kurz zusammengefasst.

  • Zielbereich: Am einfachsten via Wengen erreichbar. Das Dorf erreicht man mit dem Zug von Lauterbrunnen aus. Von dort gehts zu Fuss weiter in den Zielraum. Ca. 25 Minuten müssen hier eingerechnet werden.
  • Girmschbiel/Canadian Corner: Die Organisatoren empfehlen die Anreise via Grindelwald. Vom Terminal mit der Gondel via Eigergletscher auf die kleine Scheidegg. Auch der Zug vom Bahnhof Grindelwald führt dorthin. Das dauert aber etwas länger. Dann gehts mit dem Zug weiter bis zur Station Wengneralp. Nach fünf Minuten Fussmarsch hat man die Fanzone erreicht.
  • Startbereich: Hier brauchts eine Ski- oder Snowboardausrüstung und einen Pistenpass. Der Start ist von der kleinen Scheidegg aus via Sessellift Lauberhorn erreichbar.
  • Heliflüge: Die Air-Glaciers AG und Swiss Helicopter AG bieten Helikopterflüge in den Startbereich an. Auch hier ist eine Wintersportausrüstung Pflicht. Flüge sind schon ab 130.- Franken pro Person erhältlich. Eine rechtzeitige Reservation ist Pflicht.
  • Zeitpunkt: Egal ob von Lauterbrunnen oder von Grindelwald aus: Es ist wichtig, rechtzeitig anzureisen. «Je früher die Anreise, desto besser», sagt auch Geschäftsführer Mühlheim. Schon morgens um 8 Uhr kann es sein, dass man Schlange stehen muss. Wer erst nach 9 Uhr auf den Berg will, muss schon gut und gerne mit langen Wartezeiten rechnen. Die ersten Gondeln ab Grindelwald fahren ab 7.30 Uhr. Die Züge ab Grindelwald und Lauterbrunnen sind schon vor 7 Uhr unterwegs. Die Fahrzeiten findest du auf der Homepage der SBB oder am Schalter. Wer früh auf dem Berg ist, kommt auf seine Kosten. «Es hat dann auch schon überall die Möglichkeit, sich zu verpflegen.»

Erlebnisse

Neben dem sportlichen Spektakel auf der Rennstrecke, gibts auch neben dem Renngeschehen viel zu erleben am Lauberhorn.

  • Fondue: Im heissen Käse rühren auf 1899 Meter über Meer? Für viele gehört das Fondue auf Girmschbiel einfach dazu. Auf alle Fälle ein kulinarisches Erlebnis, das den Lauberhornbesuch einmalig macht.
  • Patrouille Suisse: Wenn das Wetter mitspielt, donnern rund eine Stunde vor dem Rennen die Jets der Patrouille Suisse über den Fans im Startbereich und auf Girmschbiel durch und sorgen für Staunen. Auf Girmschbiel wirken die Flieger teils so nah, dass man meint, sie anfassen zu können.
  • Marsch nach Wengen: Von Girmschbiel kann man zu Fuss nach Wengen wandern nach dem Rennen. Zwei Stunden Fussmarsch, eine kleine Völkerwanderung der vielen Zuschauer. Auch mit dem Schlitten sind einige unterwegs – mit der nötigen Vorsicht eine valable Alternative.
  • Weltcupdorf: Am Abend gehts im Dorfkern von Wengen rund. Siegerehrung, Startnummernvergabe und viel Party. Geboten wird für fast jeden was. Vom Fondue-Chalet über Aussenverpflegungsstände bis zum Festzelt Röhrender Hirsch, wo vor allem die jungen Besucher abfeiern. Für die VIPs gibts Lounges, in denen man die Siegerehrung gediegen im Warmen verfolgen kann. Dort gibts auch Talks mit ehemaligen Ski-Grössen.
  • Fahrer und Promis treffen: Wengen ist autofrei. Entsprechend bewegen sich die Fahrer und Promi-Besucher zu Fuss. «Die laufen durch die Dorfstrasse, genau wie die Zuschauer», sagt Mühlheim. Er verrät ein besonderes Erlebnis: «Während der Trainingswoche jeweils am Nachmittag treffen sich die kanadischen Fahrer mit den Amerikanern auf dem Eis zum Hockeyspielen.»
  • Die Piste selber fahren: Jeweils ab etwa Weihnachten bis Neujahr ist die Piste für Wintersportler befahrbar, verrät Mühlheim. «Das gibt es sonst nirgends auf der Welt.» Auch nach der Abfahrt ist die Originalstrecke wieder geöffnet für die Touristen – ab Montag bis zum Saisonende.

Verpflegung

  • Trinken: Fast überall ist fürs leibliche Wohl gesorgt, teils muss man aber Wartezeiten in Kauf nehmen. Und auf Girmschbiel den Hang hoch und runter zu laufen, ist auch nicht immer einfach. Darum ist gut beraten, wer zumindest teilweise eigene Verpflegung dabeihat. Warme Getränke helfen durch den langen Morgen – idealerweise ohne Alkohol, so der Hinweis der Organisatoren. Ein Verbot für Hochprozentiges wie heuer in Kitzbühel gebe es aber nicht. Auch Wein, Bier oder Wasser wird von den vielen Zuschauern literweise auf den Berg geschleppt.
  • Essen: Das selber mitgebrachte Fondue ist besonders beliebt, aber auch kalte Plättli oder Raclette sieht man überall am Berg. Der Fantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Auch an den Ständen findet man genügend Speisen.
  • Abfall: Um die Reste zu entsorgen, sind überall grosse Recycling-Säcke aufgestellt.
  • Toiletten: Auch mobile WCs gibt es am Hang auf Girmschbiel und natürlich auch im Zielbereich.

Accessoires

Das Rennen zu schauen in dieser Höhe ist eine Herausforderung. Das richtige Equipment macht einiges einfacher.

  • Schaufel: Um sich einen guten Platz im Hang zurechtzumachen, hilft eine kleine Lawinenschaufel. Wer keine hat, muss nicht verzagen. Es ist üblich und für die meisten selbstverständlich, sich auch Girmschbiel mit den verschiedenen Accessoires auszuhelfen.
  • Tisch: Mit einem Schlitten, der zu einem Tisch umfunktioniert wird, ist das Fondue gemütlicher. Und wenn man es nicht im Schnee zubereiten muss, gehts auch mit dem Kochen einfacher. Einige Fans tauchen sogar mit Campingtisch auf Girmschbiel auf.
  • Gaskocher: Nur mit einem Rechaud kann es schwierig werden, je nach Wetter. Mit einem Gaskocher ist man auf jeden Fall besser dran.
  • Sitzunterlage: Der Tag kann lange dauern auf Girmschbiel. Wer sich zwischendurch setzen will, ist mit einer Unterlage gut bedient.
  • Fähnli: Das Fahnenmeer auf Girmschbiel ist legendär. Die Fähnli werden meist oben verteilt. Also zuschnappen, wenn sich die Gelegenheit bietet.
  • Sehr gute Kleidung: Je nach Wetter kann es sehr garstig werden auf fast 2000 Metern. Warme wetterfeste Wintersportbekleidung ist zu empfehlen. Vor allem auch robustes und warmes Schuhwerk ist Gold wert. Wer in Turnschuhen auf den Berg will, wird unweigerlich leiden. Ein Fehler, den es zu vermeiden gilt.

Tickets

Karten gibts auf der Homepage der internationalen Lauberhornrennen. Das Fussgängerticket am Samstag kostet 95 Franken (Freitag 85.-, am Sonntag 55.-). Mit dem Skipass wirds 30 Franken teurer. Für auf die Tribüne muss man 150.- Franken berappen (Fr 100.-/So 75.-)

Die Goldcard mit Köstlichkeiten aus der VIP-Küche gibt es für 350.- Franken (Fr und So 270.-).

Wer in die VIP-Arena Canadian Corner will, muss tief in die Tasche greifen. Mit 930.- Franken ist der Samstag veranschlagt, der allerdings auch schon ausverkauft ist. Sonst kostet der Eintritt 730.- Franken.

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