Auf einen Blick
- Lara Gut-Behrami bereitet sich auf den neuen Winter vor.
- Neuer Kondi-Coach ist Goggias Ex-Schleifer.
- Trainingslager in Chile statt Ushuaia – mit den Männern.
- Olympia 2026 ist durchaus ein Thema.
Sie ist die Ski-Königin des letzten Winters: Lara Gut-Behrami (33). Die Tessinerin stand sage und schreibe 16 Mal auf dem Podest, achtmal gewann sie. Die Folge? Sie hamsterte den Gesamtweltcup zum zweiten Mal nach 2016.
Eigentlich hätte sie damals mit 32 Jahren Grund genug gehabt, um zurückzutreten – schliesslich hat sie längst alles gewonnen, auch Olympia- und WM-Gold. Sie dachte keine Sekunde daran. Im Gegenteil. Und mittlerweile ist Gut-Behrami mitten in der Vorbereitung auf den neuen Winter.
Ex-ZSC-Coach schleift Gut-Behrami
Was hat sich bei ihr getan? Einiges! Doch der Reihe nach. Nach dem Weltcupfinale in Saalbach-Hinterglemm (Ö) zog sich Gut-Behrami wie nach jedem Winter zurück. Keine Interviews, keine TV-Auftritte, keine Sponsoren-Anlässe. Nichts. Dennoch galt es, eine wichtige Frage zu klären: Mit welchem Coach würde sie in den neuen Winter gehen? Schliesslich hatte sich der Spanier Alejo Hervas angekündigt, die Schweizer Männer rund um Marco Odermatt (26) zu betreuen.
Die Antwort folgte Anfang Mai in Person von Flavio di Giorgio. Der ehemalige Rugby-Spieler aus Italien war 2016 Kondi-Coach der ZSC Lions und hatte sich zuletzt um Italiens Speed-Queen Sofia Goggia (31) gekümmert. Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor: «Flavio ist eine sehr gute Lösung. Ich habe ihn einige Male besucht und länger mit ihm gesprochen. Er bringt neue Inputs und Lara ist sehr zufrieden.»
Mehr Sonne, weniger Feuchtigkeit
Während Hervas zum Teil auch Gut-Behramis Technik-Trainer war, liegt Di Giorgios Fokus voll und ganz auf der physischen Verfassung Gut-Behramis. Die ersten Kondi-Blocks führten die beiden Mitte Juni durch – abwechslungsweise in Lugano und Verona (It). Für Gut-Behrami, die mit Ehemann Valon Behrami (39) in Udine wohnt, war das passend.
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Was sonst noch neu ist? Gut-Behrami wird ihre Schneetage nicht mehr wie früher mit dem Frauen-Team in Ushuaia (Arg) abspulen, sondern ihr Camp im chilenischen Winter aufschlagen – mit dem Männer-Team rund um Speed-Coach Reto Nydegger. Am 6. September geht es los. Zuerst für etwa acht Tage im Valle Nevado, dann ähnlich lang in Corralco.
Doch warum will Gut-Behrami nicht mehr nach Ushuaia? Einfach: Im letzten Sommer hatten ihr Kälte, Nässe und Nebel zugesetzt – ihre Knie schmerzen und die Moral war am Boden. In Chile dagegen scheint die Sonne meist häufiger.
Duell Shiffrin gegen Gut-Behrami?
Doch zurück zur Anfangsfrage: Was will Gut-Behrami eigentlich noch erreichen? Sie will gut Skifahren, klar. Gleichzeitig treiben sie die Aussicht auf weitere Erfolge an. Fest steht: Sie möchte nach der verpatzten WM 2023 bei der WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm (4. bis 16. Februar) zuschlagen.
Dazu wird sie versuchen, im kommenden Winter die grosse Weltcup-Kristallkugel erneut zu hamstern. Ob sie das schafft, hängt auch mit Mikaela Shiffrin (29) zusammen. Der US-Star verletzte sich im letzten Winter wie viele andere Athletinnen in Cortina (It) und kehrte danach nicht mehr auf die Speed-Strecken zurück. Bleibt es dabei, steigen Gut-Behramis Chancen.
Olympia 2026 scheint sie zu reizen
Ob es tatsächlich Gut-Behramis letzter Winter als Spitzensportlerin wird, ist derweil offener als auch schon. «Ich fahre bis zur WM 2025 weiter», meinte Gut-Behrami im letzten Winter fast schon mantraartig. Sie schloss allerdings eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 in Cortina (It) nie kategorisch aus. Und siehe da: Hört man sich bei Insidern um, liebäugelt sie tatsächlich mit ihren vierten Olympischen Spielen – sie wäre dann fast 36 Jahre alt.