«Die Siege fallen nicht vom Himmel»
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Super-G-Pleite von Gut-Behrami:«Die Siege fallen nicht vom Himmel»

Viele Probleme, kein Glanz
Schweizer Speed-Frauen kämpfen mit sich selbst

Lara Gut-Behrami wollte Gold, hat nun aber nichts in den Händen. Die anderen Schweizerinnen wachsen nicht über sich hinaus – das ist durchaus logisch.
Publiziert: 08.02.2023 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2023 um 18:29 Uhr
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Kein Schweizer Tag beim Super-G der Frauen in Méribel. Lara Gut-Behrami wird Sechste.
Foto: Sven Thomann
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Mathias GermannReporter Sport

Knapp vorbei ist auch daneben. Vier Hundertstel fehlen Lara Gut-Behrami zu Super-G-Bronze. «Das fuchst mich», sagt sie einerseits. «Aber ich hatte früher auch schon Glück», relativiert sie sogleich. Die Tessinerin wirkt bei der Analyse ihres sechsten Platzes aufgeräumt und ruhig. «Im oberen Streckenteil fuhr ich frech, konnte beschleunigen und eine enge Linie fahren. Da hat alles gepasst.»

Tatsächlich ist die Tessinerin bei Halbzeit fast eine halbe Sekunde schneller als Marta Bassino (It), die spätere Siegerin. Alles ist angerichtet. Doch dann klappt nicht mehr viel. «Ich stand auf einmal zu ruhig auf dem Ski, habe die Tore nicht mehr richtig attackiert, sondern fuhr zu rund.» Am Ende ist Gut-Behrami Sechste. «Es war kein katastrophales Rennen. Und die Siege fallen schliesslich nicht vom Himmel», meint sie.

Gut-Behrami verpasst damit den Gold-Hattrick im Super-G. Wir erinnern uns: 2021 wurde sie Weltmeisterin und 2022 Olympiasiegerin. Noch bleiben ihr in Méribel zwei Chancen für Edelmetall. Die erste folgt am Samstag in der Abfahrt. Ihre Devise? «Oben so fahren wie heute und unten etwas ändern. Sonst klappts nicht.»

Drei Schweizerinnen, drei Sorgen

Doch was ist mit den anderen vier Schweizerinnen? Sie kämpfen mit weitaus grundlegenderen Problemen als Gut-Behrami – nicht nur im Rennen. Michelle Gisin wird Zehnte, aufs Podest fehlen ihr 36 Hundertstel. «Ich weiss, es geht bei einer WM um die Medaillen. Bei mir ging es heute aber auch um ganz viel anderes», sagt sie. Was Gisin meint, ist klar: Das Kombi-Desaster zum WM-Auftakt (Rang 6) musste raus aus dem Kopf. Das hat sie geschafft. Ihren Winter voller Schwierigkeiten – unter anderem beim Setup des Materials – kann sie aber nicht kaschieren.

Auch Corinne Suter musste vor der Reise nach Méribel unten durch. Nach ihrem Sturz in Cortina litt sie an den Folgen einer Gehirnerschütterung. Sie fühlt sich zwar besser, zaubern kann sie aber auch ohne optimale Vorbereitung nicht. Nach ansprechendem Beginn lässt sie wie Gut-Behrami je länger, desto mehr nach und landet auf dem 20. Platz. Als wäre dies nicht genug, litt zuletzt auch Jasmine Flury. «Ich lag ziemlich flach», so die Bündnerin. Eine Magen-Darm-Grippe quälte sie. Die Folge? Rang 22.

Weil auch Joana Hählen als 13. nicht über sich hinauswächst, bleibt Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor die bittere Erkenntnis: «Es gibt Geschichten im Winter, die man nicht vorhersehen kann. Leider kann es sein, dass diese in solche Events hereinkommen. In den letzten Jahren wurden wir von ihnen verschont, diesmal nicht.»

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