Auf einen Blick
- Jasmine Flury kehrt nach Knieverletzung zurück auf die Ski
- «Der Knorpel muss sich an den Druck gewöhnen»
- Verpasst sie die WM? Sie lässt sich nicht unter Druck setzen
Es sind nur wenige Kurven, doch für Jasmine Flury (31) bedeuten sie die Welt. «Vor einigen Wochen stand ich in Sölden erstmals seit meiner Operation wieder auf den Ski. Und ich muss zugeben, dass ich vor Freude geweint habe», so die Abfahrtsweltmeisterin aus dem Bündner Davos Monstein.
Noch ist Flury nach ihrem Knorpelschaden im rechten Knie weit weg von einem Comeback auf den Rennpisten – dessen ist sie sich bewusst. Dennoch war die Rückkehr auf den Schnee nicht nur ein schönes Erlebnis, sondern auch grosse Motivation. «Der Weg, den ich gehen muss, ist lang. Nun muss sich der Knorpel nach und nach an den steigenden Druck gewöhnen. Mein Ziel ist es, diese Saison noch Rennen zu fahren – aber nicht auf Biegen und Brechen.»
Flury verletzte sich Mitte Februar in Crans-Montana VS, ohne dabei zu stürzen. Zuerst ging sie nicht davon aus, dass etwas Schlimmes passiert sei – sie lief nahezu ohne Schmerzen aus dem Zielraum. Auf dem Weg hinunter zum Hotel schwante ihr allerdings, dass doch etwas nicht in Ordnung ist. «Das Treppenlaufen war fast unmöglich.»
Olympia 2026 bleibt ihr grosses Ziel
Die Kästle-Fahrerin sagt, dass sie nie an einen Rücktritt gedacht habe. Zumindest nicht nach dieser Verletzung. Ihr ist bewusst, dass der Heilungsverlauf jedoch Prognosen fast unmöglich macht.
Ob sie bei der WM in Saalbach im Februar zur Titelverteidigung in der Abfahrt wird starten können, steht in den Sternen. «Die WM motiviert mich, aber mein Knie gibt den Takt vor. Und ich habe immer gesagt, dass die Olympischen Spiele 2026 in Cortina mein grosses Ziel sind, dabei bleibt es auch jetzt.»
Tod von Italienerin relativiert viel
Sicher ist: Flury hat vor wenigen Tagen erlebt, wie brutal der Skirennsport, den sie so liebt, sein kann. Der Tod der jungen Italienerin Matilde Lorenzi (✝19), die nach einem Trainingsunfall ihren Verletzungen erlag, machte auch ihr zu schaffen.
Flury: «Ich kannte sie nicht. Aber als ich davon gelesen habe, musste ich leer schlucken. Es ist einfach traurig.»