Auf einen Blick
- Lindsey Vonn plant Comeback trotz künstlichem Kniegelenk
- Doppel-Olympiasieger Wasmeier warnt vor Gefahren und möglichem Rufschaden
- Die 40-jährige Vonn will als Vorläuferin beim Weltcup in Beaver Creek starten
Das geplante Comeback von Speed-Queen Lindsey Vonn (40) schlägt weiter hohe Wellen. Einer, der davon gar nichts hält, ist die deutsche Ski-Legende Markus Wasmeier (61).
Der Doppel-Olympiasieger von Lillehammer 1994 (in Super-G und Riesenslalom) kritisiert Vonns Plan, zunächst bei den Weltcuprennen in Beaver Creek als Vorfahrerin an den Start zu gehen, heftig. «Meiner Meinung nach ist das nur eine Show. Das grenzt an Verarschung», sagt er bei Sport1 und regt sich über die Einführung der Wildcard für ehemalige Kugelgewinner auf. Die für Marcel Hirscher geschaffene Regelung würde Vonn die Option zur Rückkehr eröffnen. «Das jetzt für Marketingzwecke zu verwenden, finde ich nicht in Ordnung.»
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Wie auch Franz Klammer warnt Wasmeier vor den Gefahren, die ein Comeback in den Speed-Disziplinen mitbringt und erinnert an das Schicksal von Bill Johnson, der sich bei seinem Comeback ein schweres Schädelhirntrauma zuzog und bis zu seinem Tod ein Pflegefall blieb. Für Wasmeier sind Vonns Pläne «saugefährlich». Besonders, wenn in den Speed-Disziplinen die körperliche Fitness und Reaktionsfähigkeit des Alters wegen nachlassen.
«Sie sollte es bleibenlassen»
Wasmeier kann die Motivation von Vonn für ein Comeback nicht nachvollziehen. «Die ist sowieso eine der besten Athletinnen, darum soll sie es bleibenlassen. Die soll sich feiern lassen für das, was sie erreicht hat.» Weiter vermutet er, dass ein schlechtes Abschneiden Vonns Ruf nur schaden würde: «Ich würde mich zu Tode schämen, wenn ich da hinunterfahre und plötzlich zehn Sekunden Rückstand habe. Da lacht dich dann jeder aus.»
Ob Vonn mit ihrem künstlichen Kniegelenk fünf Jahre nach ihrem Rücktritt tatsächlich wieder Weltcup-Rennen bestreiten wird, muss sich erst noch zeigen. Dafür muss nämlich erst der Test als Vorfahrerin in Beaver Creek (USA) erfolgreich verlaufen. Am 14. und 15. Dezember wird es in Nordamerika zu einer Abfahrt und einem Super-G kommen.