Auf einen Blick
- Mikaela Shiffrin appelliert an junge Menschen, wählen zu gehen
- Im Vorfeld der US-Wahlen sagt sie, wer ihre Stimme bekommt
- Wenn sie ihre Meinung äussert, wird Shiffrin auch mal angefeindet
In rund drei Wochen gehen die meistbeachteten Wahlen der Welt über die Bühne. Die USA entscheiden, ob Donald Trump (78) oder Kamala Harris (59) die Präsidentschaft übernimmt.
Die Wahlen beschäftigten auch Mikaela Shiffrin (29). Die amerikanische Ski-Überfliegerin zählte 2023 gemäss «Time Magazine» zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt. Sie ist sich bewusst, dass sie mit ihren Worten etwas bewirken kann, deshalb äussert sich Shiffrin nur mit Bedacht zu wichtigen Themen.
So setzt sie sich für die Rechte der Frauen ein und will nun dazu beitragen, dass auch die jungen Menschen Anfang November wählen gehen. «Sie sollen die Zukunft mitgestalten, sich Gedanken machen», sagt Shiffrin im Interview mit der «SonntagsZeitung». Wieso andere ihre Position nicht auch nutzen, um etwas zu bewegen, versteht sie nicht. «Wenn Athleten sagen, sie seien nur Sportler und alles andere kümmere sie nicht, kann ich das nicht nachvollziehen», meint sie. Und fügt an: «Ich glaube schon, dass es die Leute kümmert, was ich sage.»
Anfeindungen bei Meinungsäusserung
Gegenüber der «Kleinen Zeitung» betont Shiffrin aber auch: «Ich will Menschen nicht sagen, was sie wählen sollen, weil jeder seine ganz eigene Meinung hat.» Trotzdem macht sie etwas, das sie sonst selten tut. Sie wagt sich auf das politische Glatteis und verrät, wer ihre Stimme bekommen wird: «Unter den Kandidierenden bevorzuge ich die weibliche Lösung.»
Die fünffache Gesamtweltcupsiegerin sagt das im Wissen, dass es nicht allen passt, wenn sie ihre Meinung kundtut. Shiffrin erzählt, dass sie dafür auch angefeindet wird. Das sei fast normal. «Jedes Mal, wenn ein Athlet seine Meinung zu etwas anderem als seinem Sport äussert, bekommt man gesagt, dass man den Mund halten soll», so Shiffrin. Und wie geht sie damit um? «Ich versuche zu lachen, da man sonst nicht wirklich etwas machen kann.»
Sie habe gelernt, dass es viel wichtiger sei, sich mit seinem Umfeld gut zu verstehen. Denn Shiffrin weiss: «Wenn mir nur erlaubt wäre, Skifahrerin zu sein und ansonsten keine Interessen zu haben, dann wäre mein Leben ja ziemlich bald vorbei.»