Auf einen Blick
- Lara Gut-Behrami kämpft um Gesamtweltcup, trotz Steinpech im Riesenslalom
- Tessinerin findet schnellen Schwung, beweist Kampfgeist und ist im WM-Fahrplan
- Auch wichtig: Sie hat nur noch 55 Punkte Rückstand im Gesamtweltcup
Der Weg von Lara Gut-Behrami in diesem Winter ist steiniger, als sie ihn sich erhofft hatte. «Letztes Jahr war alles selbstverständlich, jetzt muss ich mehr kämpfen», sagt sie. Tatsächlich: Im vergangenen Winter hatte sie zum gleichen Zeitpunkt drei Siege auf dem Konto, jetzt noch keinen. Warum? Auch, weil es schon zweimal ordentlich rumpelte: Sowohl am Semmering (Ö) als auch jetzt am Kronplatz (It) erwischt sie unterwegs einen Stein. «Das ist mir in der ganzen Karriere nie passiert. Und nun fahre ich nur noch über Steine», meint sie im SRF.
Zwar ärgert sich Gut-Behrami zunächst über Rang 2. «Der Stein im ersten Lauf war Pech, danach musste ich mich einfach ins Ziel kämpfen. Im zweiten Lauf habe ich oben wieder einen Fehler gemacht. Und unten, im steilen Bereich, bin ich zu kontrolliert gefahren.» Trotzdem: Ihr erster Riesen-Podestplatz ist Gold wert! Warum?
Erstens: Gut-Behrami beweist, dass sie ihren schnellen Schwung gefunden hat. «Auch wenn ich Fehler mache, ist das positiv. Ich traue mich wieder.» In gut drei Wochen steigt der WM-Riesenslalom (13. Februar) – die Hauptprobe ist gelungen. «Ich kämpfe weiter, gebe nicht auf. Darauf bin ich stolz», sagt sie.
Zweitens: Die Tessinerin holt im Gesamtweltcup 80 Punkte auf Federica Brignone (34, It), ihre grosse Rivalin, auf. Die Frau mit dem Tiger auf dem Kopf führt am Kronplatz zur Halbzeit, scheidet dann aber aus. Nun hat Gut-Behrami im Kampf um die grosse Kristallkugel nur noch 55 Punkte Rückstand. «Darauf schaue ich nicht, es sind noch so viele Rennen», meint sie jeweils. Stimmt. Aber: Am Ende könnte Brignones hohe Ausfallquote entscheidend sein.
Robinson furios, Gisin krank
Letztlich hamstert Kiwi-Fahrerin Alice Robinson (23, Neus) den Sieg – ihr erster seit März 2021. «Ich liebe diese Strecke. Hier muss man mutig sein, es ist steil, und das Publikum ist toll», sagt sie. Robinson ist nun zusammen mit Claudia Riegler (48) die erfolgreichste Skirennfahrerin aus Neuseeland – je 4 Siege. Allerdings ist Riegler gebürtige Österreicherin.
Und die anderen Schweizerinnen? Slalom-Königin Camille Rast (9.) ist weiterhin auf einem guten Weg. Gleiches gilt für Wendy Holdener (15.). Vanessa Kasper (27.) holt ebenfalls Punkte. Michelle Gisin (31) verliert im ersten Lauf 3,65 Sekunden. Ein weiterer Rückschlag? Ja. Swiss-Ski lässt verlauten: «Sie ist seit Samstagabend krank und konnte nicht trainieren.»