Nach Wengen ist vor Kitzbühel. Nur drei Tage nach der Lauberhorn-Klassiker stürzen sich die Speed-Cracks die Streif im ersten Abfahrtstraining runter. Der Schnellste: Alexis Monney (25) in einer Zeit von 1:55,20. «Ich bin ruhig gestartet. Aber es hat so viel Spass gemacht, dass ich etwas mehr Gas gegeben habe», sagt der Freiburger.
Noch sei die Fahrt nicht perfekt gewesen, es gebe Stellen, wo er noch besser fahren könne. «Ich bin aber zufrieden. Dort, wo ich etwas probieren wollte, hat es gut geklappt.» Er prophezeit aber, dass es für die Rennen unruhiger werden wird, da die Piste in diesem Jahr auch nicht so eisig ist wie auch schon. Dem pflichtet Justin Murisier bei: «Es wird schlagen und nicht so eisig sein. Aber es bleibt Kitzbühel, die schwierigen Passagen und die Sprünge sind immer noch da.»
Mit seiner Fahrt ist Monney 15 Hundertstelsekunden schneller als Stefan Babinsky (28), der bereits im Vorfeld betonte, dass das österreichische Team «gut drauf» sei. Dritter wird der Kanadier Cameron Alexander (27), der im letzten Jahr die beste Zeit im ersten Training hingelegt hat, er begeht aber einen Torfehler. Vier Hundertstel dahinter folgt Altmeister Christof Innerhofer (40).
Odermatt und «FvA» noch ohne kompletten Fokus
Die restliche Konkurrenz ist mehr als acht Zehntel langsamer als der Schweizer, auch Lauberhornsieger Marco Odermatt (27). 1,24 Sekunden beträgt der Rückstand des Nidwaldners, der seinerseits noch eine Hundertstelsekunde langsamer ist als Franjo von Allmen (23).
Beide sagen gegenüber Blick, dass sie beim ersten Training gemerkt haben, dass der Fokus noch nicht ganz mitfährt. Beide sagen aber auch, dass dies nicht weiter problematisch sei. Von Allmen: «Im Training geht es nicht um alles, das fährt man, um die Linie zu finden.» Und Odermatt meint: «Beim ersten Training an einem Dienstagmorgen braucht es nicht die gleiche Spannung wie beim Rennen. Die Energie muss man auch einteilen.»
Was die Piste angeht, richten die beiden Topplatzierten der Wengen-Abfahrt ein Kompliment an die Streckenbauer aus. «Sie haben das Bestmögliche aus der Piste rausgeholt», sagt «FvA». Weil aber die Temperaturen eher hoch sind, sei es «etwas schmierig» und dürfte aufs Rennen hin noch mehr Schläge drin haben. Auch Odermatt erklärt: «In Kitzbühel ist es nie einfach, jetzt sind es die Schläge, die eine Fahrt unruhig machen.»
Die Positionen Schweizer: 1. Alexis Monney, 11. Franjo von Allmen, 12. Marco Odermatt, 22. Stefan Rogentin, 40. Lars Rösti, 43. Arnaud Boisset, 48. Livio Hiltbrand (mit Torfehler), 50. Justin Murisier, 52. Marco Kohler.
Nicht gestartet: Loïc Meillard, Alessio Miggiano, Christophe Torrentm, Gaël Zulauf.