Die Uhr tickt, der Start rückt näher. Die Anspannung wächst. Was kann man tun, um nicht durchzudrehen? Corinne Suter ist die beste Schweizer Abfahrerin. Sie hat fünf besondere Rituale entwickelt.
1. Kaugummi kauen! Suter hat fast immer einen Kaugummi im Mund. Weil sie es mag, klar. An Renntagen aber auch, weil sie damit ihre Nervosität in Zaum hält. «Er hilft extrem. Ich empfinde es als sehr angenehm, etwas zum Kauen zu haben. So kann ich mich besser konzentrieren», erklärt Suter. Wenige Sekunden vor dem Rennen packt sie den Kaugummi übrigens in ein Papier und überreicht ihm einen Betreuer.
2. Céline Dion hören! Viele Rennfahrerinnen hören vor dem Start Musik, um sich abzulenken – aber auch, um sich in die richtige Stimmung zu bringen. Meist sind es fetzige Lieder. Nicht so bei Suter. «Stimmt», sagt sie, «ich mag lieber ruhige Musik. Ich habe eine Playlist voller langsamen Songs» Doch was genau hört sie? Suter muss lachen. «Ich darf es fast nicht sagen!» Klar, dass der Reporter bei dieser Gelegenheit nicht locker lässt. Suter erzählt: «Ich mag Céline Dion. Mein Lieblingslied ist «My Hear Will Go On», also das Titanic-Lied. Ich kann es auswendig und summe es auch mit – aber nur, wenn keiner in der Nähe ist.»
3. Sich hinlegen! Suter mag die Hektik des Startbereichs nicht. Darum geht sie eher spät dorthin. «Maximal 10 oder 15 Minuten vorher. Dann wärme ich mich auf, bespreche mich mit meinem Servicemann und los gehts.» Doch was passiert vorher? Etwa 45 Minuten vor dem Start legt sich Suter gerne hin, um abzuschalten. «Oft in einem Restaurant in der Nähe. Dort hat es Platz. Ich studiere dann über etwas ganz anderes als das Rennen nach und versuche, runterzukommen.»
4. Die Nummer 3 wählen! Weil Suter hinter der verletzten Italienerin Sofia Goggia die Beste in der Weltcupstartliste ist, darf sie ihre Startnummer für die WM-Abfahrt frei wählen. Am liebsten hat sie die 3. Nicht nur, weil sie diese Zahl auch privat mag. «Mir fällt es auch leichter, wenn ich früh starte. Zu viele Informationen von der Strecke machen mich manchmal nervös. Ich vertraue lieber meinem Plan und ziehe mein Ding durch.» Allerdings macht Suter auch Ausnahmen – sei es, weil die Piste schneller oder die Sicht besser werden könnte. Genau deshalb wählt sie für die WM-Abfahrt die Nummer 7.
5. Sich wie ein Leopard fühlen! Suter ist normalerweise die Ruhe in Person, doch im Rennen ist sie aggressiv, fährt eine extrem tiefe Hocke und attackiert die Tore. Wie schafft sie diesen Wechsel? Sie vergleicht sich mit einem Tier. «Wenn ich am Start bin, fühle ich mich wie ein Leopard. Die sind auch eher ruhig und schlafen viel, so wie ich», sagt sie lachend. «Aber wenns drauf ankommt, sind sie parat!»
Vom 8. Februar bis 21. Februar 2021 findet in Cortina d'Ampezzo in Italien die alpine Ski-Weltmeisterschaft statt. Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen.
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