Schnee gibt es derzeit rund um Lech-Zürs fast nirgends. Zoff dagegen gibt es zu Genüge! Dabei geht es nicht einmal um die grundsätzliche Kritik der Parallel-Rennen. Diese war schon im letzten Winter gross. Unästhetisch, gefährlich, unfair – die Wettkämpfe Mann gegen Mann und Frau gegen Frau sorgten für rote Köpfe. Jetzt aber ist es der Veranstalter selbst, der ins Fadenkreuz gerät. Genauer: Die Betreiber der «Flexenarena», also des neu gebauten Rennhangs inklusive Zielstadion.
Gleich mehrere Anzeigen gingen gegen die Verantwortlichen ein. Dabei gibt es drei Vorwürfe. Erstens: Das Schneedepot sei zu früh eingerichtet worden. Zweitens: Mit den Geländeanpassungen habe man zu früh begonnen. Und drittens: Die Testversuche an der Beschneiungsanlage seien von der Behörde nicht anerkannt worden.
Als OK-Präsident in Lech-Zürs amtet Patrick Ortlieb. Ortlieb? Genau, das ist der Abfahrts-Olympiasieger von 1992 und Weltmeister von 1996. Über die Versäumnisse sagt er: «Angesichts der sehr anspruchsvollen Terminsetzung und auf der Grundlage der für alle aussergewöhnlichen und herausfordernden Situation haben wir unser Möglichstes getan, um – allen Widrigkeiten zum Trotz – einen Weltcupstart zu ermöglichen.» Landeshauptmann Markus Wallner spricht von «wenig erfreulichen» Übertretungen – eine Strafverfolgung wurde eingeleitet.
Die Rennen im Vorarlberg werden plangemäss über die Bühne gehen – bis die dunklen Wolken aber verziehen, dürfte es noch eine Weile dauern.