Darum gehts
- Stefan Abplanalp wechselt von SRF zu Swiss-Ski als Speed-Trainer
- Abplanalp kehrt nach umstrittenem Abgang 2012 zu Swiss-Ski zurück
- Er betreute erfolgreich Athletinnen wie Lindsey Vonn und Ilka Stuhec
Tschüss SRF, hallo Swiss-Ski! Stefan Abplanalp beendet nach drei Jahren als TV-Ski-Experten seine Tätigkeit im Leutschenbach und wird Trainer der Schweiz Speed-Frauen im Weltcup. Der Berner Oberländer ersetzt Roland Platzer, der neu im Europacup arbeitet.
Abplanalp erklärt: «Es ist eine grosse Motivation, das Speed-Team der Frauen zu übernehmen. Mit dem starken Teamgeist, klaren Zielen und harter Arbeit wollen wir gemeinsam an der Weltspitze angreifen.»
Für Abplanalp ist der Wechsel zu Swiss-Ski auch eine Rückkehr. Warum? Schon von 2004 bis 2012 betreute er das Frauen-Speed-Team. Dann kündigte er. Es folgte das komplette Zerwürfnis beim Weltcup in Sotschi (Russ). Abplanalp hatte einen internen Kampf gegen Cheftrainer Mauro Pini, der später selbst gehen musste, verloren, obwohl die Athletinnen zu ihm gestanden hatten.
Er führte Vonn, Stuhec und Johnson zum Erfolg
Abplanalp ist nicht nur sehr kommunikativ, sondern kann auch gut eine Gruppe zu einem Team formen, ohne die Individualität zu vernachlässigen. Nach seiner Zeit bei Swiss-Ski betreute er unter anderem Lindsey Vonn (40), als diese von einem Kreuzbandriss zurückkam – mit Erfolg. Er betreute auch die zweifache Abfahrtsweltmeisterin Ilka Stuhec (34, Sln).
Und auch bei der zuvor wegen verpassten Doping-Tests gesperrten Breezy Johnson (29) hatte er seine Finger im Spiel. Wochenlang hatte er mit ihr in Saas-Fee VS im Sommer auf dem Gletscher die WM Saalbach (Ö) simuliert. «Wir wussten, dass die WM-Strecke eher flach, dafür mit Wellen gespickt sein würde. Darum haben wir auch künstliche Geländeübergänge gebaut, damit Johnson das trainieren konnte.» Ein Lottosechser: Johnson holte WM-Gold in der Abfahrt.
Absage an Shiffrin wegen kranker Mutter
Abplanalp sorgte zuletzt auch abseits der Piste für positive Reaktionen, als er im Blick erklärte, warum er vor der Saison eine Anfrage von US-Star Mikaela Shiffrin (30) abgelehnt hatte.
«Meine Mutter war schwer krank. Sie sagte mir, ich solle den Job machen und meinen Weg gehen. Aber ich wollte bei ihr und der Familie sein. Sie haben mich gebraucht», so Abplanalp. Im August starb seine Mutter schliesslich.
Wer Abplanalp am SRF-Mikrofon ersetzen wird, ist übrigens noch offen.