Hinter Daniel Yule (32) liegen einige Nächte, in denen er nicht wirklich gut geschlafen hat. Weil der siebenfache Weltcupsieger im abgelaufenen Winter keinen Podestplatz herausfahren konnte, hat sich der Walliser lange den Kopf darüber zerbrochen, wie es nach dieser enttäuschenden Saison weitergehen soll. Nun hat Yule die wahrscheinlich schwierigste Entscheidung seiner Karriere getroffen: Er trennt sich von seinem langjährigen Ski- und Schuhausrüster Fischer!
«Obwohl kaum jemand daran geglaubt hat, dass ich eines Tages bei den Slalom-Klassikern in Kitzbühel, Adelboden oder Madonna di Campiglio triumphieren könnte, hat mich Fischer ab meinem 13. Lebensjahr ausgerüstet. Dafür werde ich dieser Firma und speziell den vielen Mitarbeitern ewig dankbar sein. Der Romantiker in mir wollte die Karriere mit der Marke beenden, mit der er sie begonnen hat», sagt der 32-Jährige, «aber letztendlich bin ich zur Überzeugung gekommen, dass ich im letzten Abschnitt meiner Rennfahrer-Laufbahn im Material-Bereich noch einmal einen neuen Reizpunkt benötige», erklärt Yule.
Wie geht es weiter?
Fischer-Rennchef Siegi Voglreiter hat seiner Nummer 1 im Slalom keine Steine in den Weg gelegt, obwohl der Vertrag zwischen dem Romand und dem österreichischen Ski-Produzenten noch bis im Frühling 2026 gelaufen wäre. «Wir hatten sehr schöne und vor allem erfolgreiche Jahre mit Daniel. Aber wenn ein Athlet zur Erkenntnis gelangt, dass er neue Wege beschreiten will, ist es im Interesse aller Beteiligten, Daniel diesen Wunsch zu gewähren. Deshalb haben wir den Kontrakt im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst.»
Noch hat Yule keinen neuen Vertrag bei einem anderen Ausrüster unterschrieben. «Aber ich habe schon andere Ski getestet. In den nächsten zwei Wochen dürfte sich klären, mit welchem Material ich den kommenden Olympia-Winter in Angriff nehmen werde.»
Der anfängliche Herzschmerz nach der Trennung von seinem langjährigen Partner Fischer ist bei Yule in der Zwischenzeit der Vorfreude gewichen. «Nachdem für mich bei Fischer vieles zur Routine geworden ist, habe ich nun die Gewissheit, dass jetzt wieder sehr viel Neues auf mich zukommen wird. Darauf freue ich mich riesig!»