«So wie das aussieht, hat er sich Kreuzband gerissen»
Ski-Legende Cuche verdrückt nach Streif-Schock um Neffen Tränen

Rémi Cuche (23) absolviert am Mittwoch seine zweite Fahrt auf der Streif in Kitzbühel. Die endet zwar nicht im Sturz, sein Onkel Didier vermutet dennoch eine schwere Knieverletzung. Seine Tränen kann er nicht verbergen.
Publiziert: 17.01.2024 um 20:09 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2024 um 09:04 Uhr
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Bei der Besichtigung war noch alles gut, Stunden später liegt bei Rémi Cuche der Verdacht einer Knieverletzung nahe.
Foto: Sven Thomann
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Die Kitzbüheler «Streif» wird ihrem Ruf als gefährlichste Abfahrt der Welt einmal mehr gerecht. Und im zweiten Training fügt diese «Bestie» auch dem Mann weh, der mit fünf Siegen den Rekord hält. Gemeint ist natürlich Didier Cuche (49).

Der «Speedier» ist bereits vor dem ersten Training in der Tiroler Gams-Stadt eingetroffen, um seinem Neffen Rémi das Debüt am Hahnenkamm zu erleichtern. Am Montagabend zeigt er dem 23-Jährigen, der sich seinen ersten Weltcup-Einsatz mit dem zweiten Europacup-Rang in Saalbach verdient hat, anhand von Videoaufnahmen die richtige Streif-Linie. Im Dienstag-Training setzt Rémi diese Inputs sehr ordentlich um - knapp vier Sekunden verliert er bei seiner Jungfernfahrt. Der junge Cuche beginnt auch die zweite Trainingsfahrt vielversprechend, bei der ersten Zwischenzeit liegt er zwei Zehntel hinten.

Doch vor der Einfahrt in den Steilhang folgt der grosse Schock! Rémi erwischt einen heftigen Schlag, worauf sich sein Ski in den Schnee frisst. Einen Sturz kann er zwar verhindern, aber weiterfahren kann er nicht. Er hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das Knie. Onkel Didier sieht diese unschönen Bilder auf dem Monitor in der Coaching-Zone. Er wischt sich ein paar Tränen aus den Augen und sagt: «So wie das aussieht, hat sich Rémi das Kreuzband gerissen.»

Ob dem wirklich so ist, wird sich erst am Donnerstag oder am Freitag zeigen. Ein MRI wird erst nach der Rückkehr in die Heimat angefertigt.

Für Rémi wäre es bereits der dritte schweren Rückschlag in seiner Rennfahrer-Laufbahn. Zwischen März 2019 und September 2020 hat er sich beide Kreuzbänder gerissen.

Heftiger Sturz von Israeli bei Mausefalle

Unmittelbar nach dem Unfall von Cuche spielt sich auf der Streif das nächste Drama ab: Der in Ungarn geborene Israeli Barnabas Szollos fliegt in der Mausefalle viel zu weit und wird in der Kompression derart heftig zusammengestaucht, dass er fürchterlich abfliegt und mit dem Gesicht auf der pickelharten Piste aufschlägt.

Weil beim ersten Aufprall der Helm des 25-Jährigen wegfliegt, kommen bei vielen Beobachtern die Bilder vom Österreicher Hans Grugger hoch, der 2011 bei seinem Horror-Crash in der Mausefalle ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Szollos kommt wie durch ein Wunder mit einem Kieferbruch davon.

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