Darum gehts
- Jasmin Mathis holte Gold bei Junioren-WM im Super-G in Tarvisio
- Sie überwand schwere Verletzungen und kehrte erfolgreich zurück
- 20-jährige Skifahrerin aus Buochs hat einen weltmeisterlichen Vater
Skifahren und Buochs? Wer beides hört, denkt unweigerlich an Überflieger Marco Odermatt (27). Seit letztem Februar gibt es im Nidwaldner Dorf aber noch jemanden mit einer Ski-Goldmedaille daheim: Jasmin Mathis (20). Bei der Junioren-WM in Tarvisio (It) holte sie zuerst in der wegen den Witterungsbedingungen in zwei Läufen ausgetragenen Abfahrt Silber («So wie damals habe ich noch nie gejubelt») und vier Tage später Gold im Super-G.
Das Verrückte dabei: Mathis war eigentlich gar nicht für die WM vorgesehen. Weil sich Janine Mächler (20) allerdings verletzt hatte, rückte sie nach – und schlug prompt zu. «Es war immer ein Ziel, es nach Tarvisio zu schaffen. Dass ich dort zwei Medaillen gewinnen konnte, macht es umso schöner.»
In Kooperation mit Swiss-Ski überträgt Blick den letzten grossen Höhepunkt der Skisaison live im Stream. Bei den Brack.ch Schweizer Meisterschaften vom 2. bis 7. April in Zinal VS und St-Luc VS kämpfen unsere Topathletinnen und Topathleten letztmals in diesem traumhaft erfolgreichen Winter um Medaillen. Kommentiert werden die Rennen von den Blick-Ski-Experten Mathias Germann und Marcel W. Perren sowie Ex-Weltcup-Fahrer Reto Schmidiger.
In Kooperation mit Swiss-Ski überträgt Blick den letzten grossen Höhepunkt der Skisaison live im Stream. Bei den Brack.ch Schweizer Meisterschaften vom 2. bis 7. April in Zinal VS und St-Luc VS kämpfen unsere Topathletinnen und Topathleten letztmals in diesem traumhaft erfolgreichen Winter um Medaillen. Kommentiert werden die Rennen von den Blick-Ski-Experten Mathias Germann und Marcel W. Perren sowie Ex-Weltcup-Fahrer Reto Schmidiger.
Wir treffen Mathis zuerst am Ufer des Vierwaldstättersees und fahren später einige Kilometer den Berg hoch, um Fotos vom Skitalent zu machen. Der Anstieg steht symbolisch für ihre letzten Jahre im Skisport. Im Februar 2022 erlitt die Tochter eines Grasski-Weltmeisters und einer Leichtathletin einen Bruch am Schienbeinkopf.
Im Dezember, ausgerechnet bei ihrem Comeback-Rennen, folgte die Hiobsbotschaft nach einem Sturz: Kreuzband, Innenband, Meniskus – alles war kaputt. Dazu kam eine heftige Gehirnerschütterung. «Die zweite Reha innert kurzer Zeit war hart. Ich hatte keine Muskeln mehr und musste wieder von vorne anfangen. Aber ans Aufgeben habe ich nie gedacht», so Mathis. Das hat sich gelohnt.
Sie stammt aus dem gleichen Dorf wie Odermatt
Noch findet Mathis, sie sei zu fehleranfällig. Ihr Talent ist dennoch unverkennbar. «Als Kind hatte ich ein Poster von Ted Ligety im Zimmer an der Wand. Er hatte im Riesenslalom extreme Seitenlagen – das sah extrem schön aus und hat mich fasziniert», erzählt sie.
Nach der Primarschule in Buochs wechselte Mathis zur Begabtenförderung in Hergiswil NW, wo einst auch Odermatt war. Danach besuchte sie die Sportmittelschule in Engelberg OW, wo sie zusammen mit Freestyle-Ass Fabian Bösch (27) einen KV-Lehrabschluss machte.
Auf Odermatt angesprochen, meint Mathis: «Marco ist einige Jahre älter, aber wir kennen uns schon lange. Wenn wir uns sehen, fragt er immer, wie es geht. Das ist mega schön. Und seine Leistungen auf der Piste sprechen sowieso für sich.»
Bei der Schweizer Meisterschaft will Mathis trotz einer Schuhrandprellung, die sie zuletzt in Norwegen erlitt, alle Disziplinen fahren. Ob es klappt? Sicher ist: An Wille wird es ihr nicht mangeln. Auf die Frage, wie sie sich in drei Wörtern beschreiben würde, sagt sie: «Ehrgeizig, zielstrebig und positiv.»