Aline Danioth (22) hat es geschafft. Nur gerade sechs Monate nach ihrem Kreuzbandriss im rechten Knie steht sie bereits wieder auf den Ski. «Es ist genial, ich verspüre eine grosse Erleichterung und eine riesige Freude», so die Technikerin aus Andermatt UR. Dabei standen die Sternen für Danioth nach dem Sturz im Parallel-Riesenslalom von Sestriere (It) schlecht. Denn: Sie zog sich auch noch Läsionen im Innen- und Aussenmeniskus zu. Und weil kurz darauf die Corona-Krise ausbrach, konnte sie nicht mehr zur Physiotherapie nach Zürich.
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«Ich habe darum angefangen, noch besser auf meinen Körper zu hören. Und ich mass immer wieder, wie angeschwollen mein Knie noch war. Diese Daten und meine Gefühle tauschte ich dann mit den Spezialisten per Telefon aus», erzählt die dreifache Juniorenweltmeisterin. Gleichzeitig war Danioth im Kraftraum unglaublich diszipliniert – auch ohne Motivator an ihrer Seite. Sie plante Übungen, führte sie aus und gab Feedbacks. Und sie notierte sich, wie lange sie in der Fitness-Folterkammer verbrachte. «Genau 772 Stunden», sagt Danioth lachend.
«Keinerlei Schmerzen»
In Zermatt VS absolviert Danioth nun bereits ihren zweiten Trainingsblock. «Vor dem allerersten Kontakt mit dem Schnee war ich schon aufgeregt. Aber das verflog schnell, denn ich habe keinerlei Schmerzen. Es ist sogar so, dass beide Beine gleich stabil und stark sind – das hätte ich nie im Leben gedacht.»
Fakt ist: Danioth macht mit ihrem Turbo-Comeback ihrem Ruf alle Ehre. «Sie heilt wirklich schnell», sagt Vater Carlo. Schon nach dem ersten Kreuzbandriss – damals im linken Knie – kehrte Danioth schnell zurück. Und nun also erneut. Längst sind die Tränen und die flüchtigen Rücktrittsgedanken nach ihrem Horror-Unfall in Sestriere verflogen. Danioth ist wieder so, wie sie meisten ist: glücklich.